Ein halbes Jahr Ruhe zu Weihnachten geschenkt bekommen

  • Hallo Karsten,

    haben die Cortison AT den Druck nicht erhöht? Das ist doch nicht zu glauben: Wenn man mal möchte, daß der Drucke ein wenig steigt, dann tut er es nicht!!

    Der Druck der auf Euch allen lastet ist einfach riesig! Klar, daß man ein Auge so lange wie möglich erhalten möchte.
    Ich kenne auch einen Jungen mit nur einem Auge und das aufgrund einer anderen Erkrankung. Er kommt super mit klar und kann alles machen. Die Kontrollen halten sich wohl sehr im Rahmen - also nicht so häufig wie wir. Und man sieht es wirklich kaum, selbst wenn man es weiß.

    Vielleicht ist das nur ein kleiner Trost , aber vielleicht hilft es Euch ein wenig.

    Viel Kraft und alles alles Gute für Euch!!
    Bettina

  • Hallo an alle!

    Wir haben uns jetzt zum Glaukom Kindertag angemeldet, ich hoffe, das uns der Tag Auszeit und der schöne Schwarzwald gut tun.

    Das Cortison zieht nicht, obwohl wir 4 mal tgl. tropfen. Es passiert nix, im Gegenteil, es scheint immer kleiner zu werden.

    Mir ist wichtig, dass er ein eigenständiges Leben führen kann. Zur Schule gehen, einen Beruf lernen, Auto fahren und eine Frau finden. Normal eben. Das ist mir die größte Sorge....

    GLG! Karsten

    K&K&B

  • Hallo Karsten, Katja und Ben,

    schön das ihr zum Kindertag kommt!!

    Warum sollte er kein eigenständiges Leben führen können? Selbst Menschen die kein Sehvermögen mehr haben können das. Sicher ist es mit "Einschränkungen" verbunden, was wir als Sehende so empfinden. Aber sicher ist es auch mit Erfahrungen und ausgeprägteren anderen Sinnen verbunden, was uns Sehenden verborgen bleibt!

    Auch Dominik sieht auf einem Auge nicht mehr viel, immerhin noch 5-10%. Er benutzt aber fast nur das eine Augen zum sehen. Er kommt prima zurecht und kennt es nicht anders.

    Ein Auge ganz zu verlieren und es entfernen lassen zu müssen ist sicher eine ganz ganz, schwere psychische Belastung - keine Frage. Aber auf die Frage hin, ob er mit einem sehenden Auge zurecht kommt, wüßte ich nicht was dagegen sprechen würde.

  • Hallo K&K&B

    Ich verfolge eure Geschichte und es geht mir sehr nahe! Es tut mir Leid, dass ihr in solch einer Ungewissheit steckt.

    Ich möchte euch einfach aufmuntern, dass mit einem Auge ein normales Leben absolut gewährleistet ist.
    Mit nur einem Auge kann man sehr gut alles machen. Euer Sohn ist noch so klein, er wird mit dem aufwachsen und sein gutes Auge wird sich so entwickeln, dass es für zwei Augen schaut.
    Vielleicht wird sein Leben sogar noch viel normaler, denn wenn das "kranke" Auge keine Probleme und Schmerzen mehr macht, wird er viel ausgeglichener sein.

    Noch zu uns, mein Mann ist ja blind. Ich habe ihn nach seiner Erblindung kennen gelernt, er hat mich also noch nie (mit den Augen) gesehen. Egal, wie viel man sieht, man findet auch so einen Partner und hat Kinder... Wir sind sehr glücklich und leben eigentlich ganz normal. Also mein Mann macht fast alles. Gut, unser Baby blind füttern ist eine Herausforderung :D

    Ich drücke euch ganz lieb!!!
    Weasly

    Mein Schatz, du bist so perfekt wie du bist!

  • Hallo Karsten,
    die Anspannung, die ich aus euren Beiträgen heraus lese, ist riesig. Weil man immer hofft, bis zuletzt. Sie wird bleiben, bis eine Entscheidung gefallen ist. Erst wenn es unausweichlich klar ist, kann man lernen, es anzunehmen. Das ist wohl mit jedem schweren Verlust so. Und das werdet ihr auch schaffen.
    Mich beeindruckt sehr, wie Ben damit umgeht, dass er nix mehr sieht. Und sicher, ganz sicher spürt er eure Angst vor der Endgültigkeit. Könnte es sein, dass euer Sohn euch zeigt, wie das ganze Dilemma zu bewältigen ist?
    Ich verstehe sehr gut eure Wünsche, dass er ein fast normales Leben führen kann. Vermutlich wird er es sogar besser führen als mancher Gesunde. Zwar eingeschränkt in den "technischen" Möglichkeiten des Lebens, aber "geschult" in den Dingen, die das Leben so unendlich kostbar machen. Das wert zu schätzen, was man hat, ist aus meiner Sicht eine ganz wichtige Lebensphilosophie. Und das scheint Ben in sich zu tragen. Lernt von ihm!
    Außerdem ist es erwiesen, dass Menschen, die in einem der Sinne eingeschränkt sind, die anderen Sinne (oder einen besonders) um so stärker entwickeln. So kann ich euch mit Sicherheit sagen, dass ihr noch überrascht sein werdet (in ein paar Jahren), was euer Sohn besonders gut kann und ihn damit so einmalig macht. Und dann kann es durchaus sein, dass er eine ganz besondere Frau finden, einen ungewöhnlichen Beruf/Hobby finden wird. Sein Leben wird dann vielleicht nicht normal gehen (mit unseren Maßstäben gemessen), wenn er doch nicht Auto fahren dürfte, aber er wird es meistern. Ich hoffe, wir können uns in einigen Jahren auf dieser Ebene unterhalten, dann werdet ihr mir das bestätigen. Doch da das zu lange dauert, ist es schön, euch in Freiburg kennen zu lernen und im Heute zu kommunizieren.

    LG Manon

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. ^^

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen, vielen Dank für die vielen lieben Worte.

    Ich glaube, es ist vorbei. Klar habe ich noch immer die Hoffnung, aber das Auge sieht schrecklich aus. Es ist winzig klein und grau. Es fließt noch immer Eiter heraus, das Cortison zieht nicht. Ich weiss nicht, aber nach 3 Wochen Cortison müsste es anders aussehen. Es sei denn, es geschieht noch ein Wunder über Nacht.

    Wir haben uns nun mit dem Gedanken eines Glasaugen angefreundet, zumal es unserem Kind so gut wie lange nicht mehr geht.

    Ich habe noch ein paar Fragen dazu, vielleicht könnt ihr mir ja helfen:

    1.) Wir lesen immer, das Glasauge soll bei Kindern alle halbe Jahre, bei "Großen" einmal pro Jahr erneuert werden. Das betrifft aber doch "nur" das Glas an sich, oder?

    2.) Woran wird das Glas befestigt, was ist unter der Halbkugel der Protese?
    Muss das auch erneuert werden, oder macht man das einmal und dann ist es vorbei?

    3.) Unser AA hat gemeint, dass man das erst mit 5 Jahren Alter machen soll, was aber auch hier schon von FELGE widerlegt worden ist. Wann sollte man es denn machen?

    In unserem Kalender stand : "Die Sorgen hören auf, wenn die Entscheidung gefallen ist." - passend.

    Welche Erfahrungen gibt es. Wir machen uns jetzt Gedanken, über unser gerettetes Auge. Das Auge hat mehrere Trabekuloektomien hinter sich und hat jetzt mit Sickerkissen einen guten Druck und ist seit gut einem Jahr stabil. Bleibt das so? Kann man sagen, dass wir jetzt gute Chancen haben, es mit diesem Auge "geschafft" zu haben?

    Vielen lieben Dank! Wir freuen uns auf den Kinder Glaukom Tag und daruf, viele von euch lieben Menschen persönlich kennen zu lernen.

    Viele Grüße!
    Karsten

    K&K&B

  • Hallo Karsten,

    zu 1.: Erneuert wird nur das Glasauge (Schale) und richtet sich nach dem Wachstum des Kindes. Man rechnet so mit alle halbe Jahre. Man merkt wohl, wenn das Auge nicht mehr passt, dann eben früher, oder wenn es noch gut sitzt, eben später. Ganz individuell. Es muss aber spätestens nach 1 Jahr erneuert werden, weil sich, trotz der besonderen Härte des Glases, das Glas "abreibt" durch Augenschlag und Umweltschmutz wie z. B. Staubpartikel.
    zu 2.: Die Prothese wird von den Augenknochen gehalten.
    Unter der Glasschale (Halbkugel) ist entweder eine "leere" Augenhöhle, (da ist wirklich einfach nur ein Loch) oder aber eben sie ist ausgefüllt, wie in einem Beitrag von mir ausführlicher beschrieben, so dass sich die Glasschale etwas mitbewegen kann. Soweit mit bekannt ist, muss diese "Füllung" nur einmal gemacht werden. (Ich bin jetzt bei unserem Sohn davon ausgegangen, weil noch nie jemand davon gesprochen hat, dass es erneuert werden muss. Auf den Gedanken bin ich auch noch gar nicht gekommen. Ich denke aber, man hätte uns gesagt, ob und wann es möglicherweise erneuert werden müsste)

    zu 3.: Wenn das Auge anfängt zu degenerieren, d. h., wenn es sich zurückbildet, dann sollte es so schnell wie möglich entfernt werden, weil dann noch die Lederhaut erhalten bleiben kann, wo hinein die "Füllung" kommt und an der (Lederhaut) die Augenmuskeln befestigt sind, so dass sich die Glasschale mitbewegen kann.

    Liebe Grüße
    Felge

  • Hallo Felge!

    Danke für Deine Antwort.
    Es gibt Tage, da denke ich wie Du darüber und dann gibt es Tage wie heute, wo mir meine Frau berichtet, dass mein Sohn sagte, er wünscht sich, dass er wieder mit dem 2. Auge sehen kann und warum alles so schlimm ist, er hat doch nur auf dem Balkon gespielt. Was sagt man da?!? Ich könnte da weinen und irgendwie geht mir langsam die Kraft aus. Sollte man sich als Eltern Hilfe suchen und wenn ja - WELCHE?

    Ich glaube, ich kann nicht mehr....

    Viele Grüße!
    Karsten

    K&K&B

  • Hallo Karsten,

    ja solche Momente wenn die Kinder solche Fragen stellen wird einem als Erwachsener schon anders. Ähnliches haben wir erlebt, als beim letzten Glaukom Kinder Tag die Kinder einem Augenarzt "ihre" Fragen stellen konnten. Da hatte manch einer einen Kloß im Hals...

    Sich Hilfe zu holen, wenn man einsieht, dass man nicht mehr kann, ist nach meiner Ansicht eine sehr große Stärke! Diese Situation die ihr durchmachen müsst, ist schon unbeschreiblich schwer.

    Welche Form von Hilfe für Dich/Euch die richtige ist, könnt glaube ich nur Ihr/Du entscheiden.
    Es gibt die Möglichkeit sich an einen Psychologen und/oder Arzt zu wenden, anderen ist der Weg zu einem Pastor zuträglicher. Die Alternativen, wie sich mit anderen Eltern auszutauschen, mich anzurufen und/oder den Weg über einen Familienkurs zu gehen, wurden Euch schon aufgezeigt bzw. nutzt ihr schon. Mehr fällt mir zur Zeit leider auch nicht ein.

    Ich wünsche Dir/Euch ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit!

  • Hallo Karsten,

    ich finde es ganz wichtig, sich selbst auch Hilfe zu suchen: Nur wenn es den Eltern gut geht, geht es auch den Kindern gut.
    Wie sollst du deinem Kind Kraft und Zuversicht geben, wenn du sie nicht hast.
    Nicole hat schon alles gesagt. Hinzufügen möchte ich noch, dass Ihr euch als Eltern mal eine "Auszeit" nehmt. Mal ein Wochenende für Euch oder einfach regelmäßig gemeinsam etwas entspannendes unternehmen. Das sind aber nur kurzfristige Erholungsphasen. Eine gute regelmäßige psychologische Betreuung ist m. E. am wirkungsvollsten.

    Viele Grüße
    Felge

  • Hallo Karsten mit Familie,

    hinzufügen kann ich auch nichts mehr.
    Ich würde auch professionelle Hilfe suchen.Hoffentlich bekommt Ihr schnell einen Termin!

    Vor allem aber wünsche ich Euch alle Kraft die Ihr braucht und viele liebe Menschen, die Euch vor Ort unterstützen ! Ich drücke Euch die Daumen!

    Viele liebe Grüße
    Bettina

  • Hallo an alle!

    Es sieht wohl so aus, als ob es nun tatsächlich eintritt und er auf dem LA erblinden wird. Noch hat uns das keiner bestätigt, aber nach nun mehr 5 Wochen und ein winzig kleines Auge, welches eine Graue Pupille hat und völlig trüb ist, haben wir kaum mehr noch Hoffnung.

    Umsomehr beschäftigt uns im Moment die Frage, wie stabil ist ein Auge, welches mehrere Trabekulotomien hinter sich hat und nun mit Sickerkissen druckstabil ist. Hält das (ein Leben lang) an? Gibt es Erfahrungswerte?

    Viele Grüße!
    Karsten

    K&K&B

  • Hallo Karsten,
    ja es scheint kaum noch Hoffnung zu geben, nach dem, was du schreibst. Das macht mich immer wieder betroffen. Und doch richtet ihr euren Blick nach vorn, lese ich aus euren Beiträgen. Das ist gut, auch für Ben. Ob das andere Auge nun lebenslang diesen jetzigen Zustand behalten kann, wird euch niemand sicher sagen können. Aber dass euer Sohn damit klar kommen, wird, dass er nur noch ein Auge zum Sehen hat, glaube ich ganz fest. Er ist noch so jung. Und wenn seine Eltern stark sind, wird auch er stark sein. Schön, dass wir uns in Freiburg kennen lernen werden.

    LG Manon

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. ^^

  • Hallo Karsten!

    Ich hatte als 1jährige zwei Trabekulektomien auf dem rechten Auge. Danach war es 20 Jahre lang stabil. Dann ist der Druck wieder angestiegen und als ich selbst schwanger war, hat das Auge quasi aufgegeben. Jetzt bin ich 31.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Leben lang stabil bleibt, ist nicht sehr hoch. Aber ich habe noch ein gesundes Auge, und daher benutze ich das rechte weniger. Je weniger ich es benutze, um so eher wird es Ärger machen (da waren sich die Ärzte immer sehr einig). Das ist ja bei Ben nicht so. Und schwanger wird er auch nicht werden.
    Fazit: Ich würde mich auf Veränderungen einstellen, aber nicht unbedingt das schlimmste annehmen.
    Grüße Katinoblau

    einseitiges kongenitales Glaukom diagnostiziert mit 1 Jahr, inzwischen bin ich 33 Jahre alt, Lage ist nicht rosig aber stabil

  • Hallo an alle!

    Wir waren heute wieder beim AA. Der sagt uns, es gibt kaum mehr Hoffnung, da kein Kammerwasser gebildet wird. Wer kann helfen? Hat irgendjemand eine Idee, wie man wieder das Bilden des Kammerwassers stimulieren kann?

    Die Zeit rennt weg.....

    Danke!!

    K&K&B

  • Hallo ihr Drei,

    nein leider geht es in unserer "Branche" immer eher darum weniger Kammerwasser zu haben :( um de Druck runter zu kriegen.

    Da kann ich leider nicht weiter helfen. Drücke Euch aber trotzdem ganz fest die Daumen!

  • Hallo,

    hier kommt nun ein Update von uns:

    Nachdem der schrumpfungsprozess am LA weit fortgeschritten war, wurde uns ans Herz gelegt uns noch eine 2. Meinung einzuholen, bevor man das LA aufgibt.

    Gesagt, getan.

    Ich habe einen Termin bei Prof. Pillunat in DD gemacht und Herrn Dr. Thieme in Mainz kontaktiert. Dieser empfahl jedoch erst die Meiung des Prof. Pillunat abzuwarten.

    So sind wir letzten Freitag nach Dreden gefahren und haben Ben bei Prof. Pillunat vorstellen dürfen.
    Zu unser allen Freude sagte er uns, das er das Auge noch nicht aufgibt und wir haben einen OP Termin für heute bekommen. (Ben und Katja sind im KKh, in DD, ich zur Arbeit nach München abgereist :( )

    So wurde Ben heute, unter größtem Protest seinerseits, heute in DD operiert und die Vorderkammer mit Gel aufgefüllt. In drei Wochen ist NU und dann sehen wir weiter.

    Soweit zu den News von uns.

    LG!
    Karsten (allein in München)

    K&K&B

  • Hallo Karsten,

    schön das es so schnell und gut geklappt hat mit der 2. Meinung! Und das es noch Hoffnung gibt!

    Ich drücke Euch gaaanz tüchtig die Daumen das es alles gut läuft!
    Es wäre wirklich so toll, wenn Ihr ein bischen "Ruhe" bekommt!

  • Hallo Karsten, Katja und Ben,
    eine erfreuliche Mitteilung ist das, so geht es eben auch. Da wart ihr nur etwa 1km (wohne ganz in der Nähe) Luftlinie von mir entfernt, ist ja lustig. Wie lange ist Ben noch in DD, oder seid ihr schon wieder zu Hause?
    Evtl. könnt ihr inzwischen ein wenig Hoffnung schöpfen, entspannen, den Sommer genießen.
    LG Manon

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. ^^

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