Beiträge von Felge

    Hallo Karsten,

    ich finde es ganz wichtig, sich selbst auch Hilfe zu suchen: Nur wenn es den Eltern gut geht, geht es auch den Kindern gut.
    Wie sollst du deinem Kind Kraft und Zuversicht geben, wenn du sie nicht hast.
    Nicole hat schon alles gesagt. Hinzufügen möchte ich noch, dass Ihr euch als Eltern mal eine "Auszeit" nehmt. Mal ein Wochenende für Euch oder einfach regelmäßig gemeinsam etwas entspannendes unternehmen. Das sind aber nur kurzfristige Erholungsphasen. Eine gute regelmäßige psychologische Betreuung ist m. E. am wirkungsvollsten.

    Viele Grüße
    Felge

    Hallo Karsten,

    zu 1.: Erneuert wird nur das Glasauge (Schale) und richtet sich nach dem Wachstum des Kindes. Man rechnet so mit alle halbe Jahre. Man merkt wohl, wenn das Auge nicht mehr passt, dann eben früher, oder wenn es noch gut sitzt, eben später. Ganz individuell. Es muss aber spätestens nach 1 Jahr erneuert werden, weil sich, trotz der besonderen Härte des Glases, das Glas "abreibt" durch Augenschlag und Umweltschmutz wie z. B. Staubpartikel.
    zu 2.: Die Prothese wird von den Augenknochen gehalten.
    Unter der Glasschale (Halbkugel) ist entweder eine "leere" Augenhöhle, (da ist wirklich einfach nur ein Loch) oder aber eben sie ist ausgefüllt, wie in einem Beitrag von mir ausführlicher beschrieben, so dass sich die Glasschale etwas mitbewegen kann. Soweit mit bekannt ist, muss diese "Füllung" nur einmal gemacht werden. (Ich bin jetzt bei unserem Sohn davon ausgegangen, weil noch nie jemand davon gesprochen hat, dass es erneuert werden muss. Auf den Gedanken bin ich auch noch gar nicht gekommen. Ich denke aber, man hätte uns gesagt, ob und wann es möglicherweise erneuert werden müsste)

    zu 3.: Wenn das Auge anfängt zu degenerieren, d. h., wenn es sich zurückbildet, dann sollte es so schnell wie möglich entfernt werden, weil dann noch die Lederhaut erhalten bleiben kann, wo hinein die "Füllung" kommt und an der (Lederhaut) die Augenmuskeln befestigt sind, so dass sich die Glasschale mitbewegen kann.

    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo Katja,

    ist das Euer "Haus"-Augenarzt, der das sagt? Ich habe den Eindruck, der hat keine Ahnung. Es tut mir leid, dass sagen zu müssen: Man hat uns im Mai letzten Jahres gesagt: sobald das Auge anfängt sich zurückzubilden (degeneriert) muss es schnellstmöglich raus, weil sonst zuviel "kaputt"-geht, man meinte damit, dass dann evtl. die Lederhaut nicht erhalten bleiben kann und er dann eine "leere" Augenhöhle hat, wodurch sich das Kunstauge dann nicht mehr mitbewegen kann. Das Glasauge (Kunstauge) wird individuell an jede Augenhöhle angepaßt; es gibt kein Glasauge "von der Stange", sondern jedes wird im Beisein des Trägers "geblasen", wie man auch Vasen, Figuren aus Glas bläst. Die Anfertigung des Glasauges dauert ca. 1 Stunde und es ist egal, ob das Auge groß oder klein ist bzw. war.
    Unser Sohn muss das Auge immer tragen: er nimmt es nur zur Säuberung unter fließendem Wasser heraus und muss es dann wieder einsetzen, weil sonst die Gefahr besteht, dass das Implantat, was die Augenhöhle ausfüllt, (nicht Glasauge) zusammenfällt. (Die "Glasschale" kann wohl schon mal einige Stunden draußen bleiben, aber nicht länger und oft)
    Meiner Meinung nach könnt ihr froh sein, dass das Auge groß ist: ich hatte bei meinem Sohn den Eindruck, das Auge ist kleiner als das gesunde: Wenn das Auge nicht mehr mitwächst, bleibt die Augenhöhle klein, was bedeutet, dass die Knochen um das Auge nicht mitwachsen, wodurch das ganze Gesicht schief wird. Deshalb hat man bei unserem Sohn schon im Säuglingsalter großen Wert darauf gelegt, Sehkraft zu erlangen, weil dann auch das Auge mitwächst. Im Alter von 8 Jahren ist das Wachstum des Auges abgeschlossen. (So sind meine Kenntnisse)

    Ich kann Euch nur dringend raten, schnellstmöglich eine 2. Meinung einzuholen.

    Es tut mir schrecklich leid, Euch das alles sagen zu müssen. Ich weiß, wie verunsichert ich Euch habe; aber ich möchte Euch bzw. Ben helfen!!! Es wird langsam eilig für Euch, so meine Einschätzung.

    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo Katinoblau,

    unser Sohn wurde in Köln behandelt und wir haben dort sehr gute Erfahrungen gemacht. Prof. Kriegelstein z. B. war der erste, der die seelische Verfassung des Kindes berücksichtigt hat. Prof. Konen, der nach Weggang von Prof. Kriegelstein die Behandlung übernommen hat, der auch bei unserem Sohn das Baerveldt-Implantat eingesetzt hat, ist auch sehr nett und kompetent. Er nimmt sich Zeit, um alles zu erklären und zeigt die verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung auf. Wir haben uns dort sehr gut "aufgehoben" gefühlt.

    Gruß
    Felge

    Hallo Katja,

    ich bin sehr, sehr überrascht über die Aussage des Arztes, man würde erst in 2 Jahren ein Glasauge einsetzen. Ich habe bei der Anfertigung des Auges unseren Augenprothetiker gefragt, wie alt sein jüngster "Patient" ist. Er sagte mir: Er hätte ein Kind, das 9 M o n a t e alt sei.

    Unser Sohn erhält sein Auge über "Augenprothetik Lauscha", die unter dieser Bezeichnung auch eine Internetseite hat und ganz Deutschland bereist, um Glasaugen anzufertigen. Wir sind sehr zufrieden und haben bisher immer äußerst positive Beurteilungen des Auges gehört.

    Wenn mein Kind 2 Jahre ohne Auge sein soll, würde ich mich mit der Entscheidung überaus schwer tun, die so und so schon schwer genug ist. Der seelische Schaden wäre ja unerträglich. Und die Seele war für mich immer das wichtigste.

    Ich kann über diese Aussage nur den Kopf schütteln: Wir haben eine Bekannte, die heute 48 Jahre alt ist und mit 1 Jahr ihr Auge verloren hat. Sie hat schon damals sofort ein Glasauge erhalten.

    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo Katja,

    ich möchte nochmal ganz klar sagen: Es ist nicht schlimm oder ein Makel nur ein Auge zu haben. Für Euren Sohn ändern sich doch gar nichts!!! Er sieht doch jetzt auch nur mit einem Auge und wird nie wieder Sehkraft darauf erhalten. Das klingt hart und unbarmherzig, aber es ist doch so.
    Fragt Euch doch einmal, welche Vorteile und Nachteile die Entfernung des Auges hätte. (So bin ich es angegangen)
    Mit einem Auge kann man kein Pilot werden, oder Chirurg o. ä. Aber sonst? Alles!!! (Nein, man kann mit einem Glas-Auge nicht tiefer als 10 m tauchen; ist ein Scherz, der im Moment bei Euch vielleicht nicht so gut ankommt, aber ich möchte euch auch aufmuntern)
    Ihr könnt mir glauben, und daran wie und was ich schreibe erkennen, welche Erleichterung und Normalität bei mir bzw. in unsere Familie eingekehrt ist. Stellt Euch darauf ein, dass das Auge entfernt werden muss: Je früher dies geschieht, desto mehr kann erhalten bleiben und das Kunstauge bewegt sich mit. So hat man uns es damals gesagt. (Ich weiß, wie schwer der Weg ist! Aber gibt es eine andere Möglichkeit?) Und wenn die Medizin in der Zukunft etwas erfinden sollte, was die Sehkraft wieder herstellt? Für unsere Kinder wäre das doch total unnatürlich: Auf einmal zwei Bilder im Kopf zu empfangen. Wie sollen sie denn damit umgehen? Ob das eine Verbesserung für ihren Alltag ist? Ich bezweifele das. Aber darüber kann man ja endlos philosophieren.
    Und noch eines, was Ihr Euch fragen könnt: Ihr habt Probleme damit, das Auge entfernen zu lassen. Euer Sohn auch?
    Wir wollen doch alle nur das Beste für unsere Kinder; aber manchmal ist das Beste der schwerste Weg.

    Ich denke an Euch, besonders auch wegen der Untersuchung beim Prof.

    Alles, alles Liebe und mein Mitgefühl

    Felge

    Hallo Karsten,

    auch mit einem Auge kann man den Führerschein machen.

    Es ist überhaupt kein Problem, mit einem Auge zu leben. Ich gehe davon aus, das Euer Sohn sowieso nichts mehr auf dem Auge sieht bzw. sehr sehr wenig. Dann ist die "Umstellung" keine, damit meine ich, dass er es ja gar nicht anders kennt, als auf einem Auge zu sehen und es daher keine Umstellung ist. Dein Sohn wird wahrscheinlich die wenigsten Probleme haben.

    Ich kann Dir aus meiner Erfahrung berichten: Unser Sohn hat ein halbes Jahr vor der Entfernung psychologische Betreuung gehabt, was ihm enorm geholfen hat. Ich denke, er hätte es nicht so gut verkraftet, er hatte den Gedanken an eine Entfernung weit von sich geschoben und durch die Therapie angefangen, darüber nachzudenken. Er geht mit seinem Glasauge ganz locker um: Er reinigt es 1 x täglich selbst; jeder kann ihn darauf ansprechen, ohne das ihm das peinlich wäre; er zeigt auch jedem, der es sehen möchte, sein Glasauge, d. h. er nimmt es aus dem Auge heraus und zeigt auch, wie sein Auge ohne Glasschale aussieht. Er kann jede Art von Sport betreiben: unser Sohn ist im Tauchverein. Er dürfte aber mit Glasauge nur bis zu einer Tiefe von 10 m tauchen, darüber hinaus müsste er sein Glasauge herausnehmen. Er macht Judo. Er lebt heute unbelasteter als vorher. Keine Schmerzen mehr, keine Angst mehr, es geht schon wieder zum Augenarzt bzw. zur Uni, keine OP mehr .........

    Er führt j e t z t ein normales Leben. (Und wir auch, weil die Anspannung bei uns jetzt auch weg ist und wir auch kein Mitleid mehr mit ihm haben müssen, was sich natürlich auch in der Erziehung positiv bemerkbar macht)

    Ich wünsche Euch viel Kraft.

    LG
    Felge

    Hallo Karsten,

    Mutter-Kind-Kuren werden alle 4 Jahre bewilligt, bei schweren Situationen auch früher, das liegt wohl an der Krankenkasse.z. B. Psychotherapie erhält man erst 2 Jahre nach Abschluß der 1. Therapie wieder, unser Sohn hat sie früher bekommen, weil ich der KK sagte, dass wir damit rechnen müssen, dass er das Auge verliert. Ich hatte sofort die Bewilligung. Das Müttergenesungswerk hilft auch beim Antrag einer Kur usw.

    Unser Sohn hat das Auge am 21.12.2010 entfernt bekommen. Er ist jetzt im April 12 Jahre alt geworden.

    Was mich noch beschäftigt, ist deine Aussage: "Wenn nicht, werde ich aus der Kirche austreten." Dies hier ist bestimmt nicht der Platz, um religiöse Diskussionen zu führen, aber ich möchte Dir schon sagen: Alles hat seinen Sinn im Leben, auch wenn wir es oft nicht sehen oder verstehen. (Schau Dir nur die Natur an!)

    Ich wünsche Euch einen erholsamen Sonntag und viel Kraft, um die nächste Woche zu überstehen, bis ihr genaueres wisst.

    LG
    Felge

    Hallo K&K&B

    ich kann natürlich Deine/Eure Angst nachvollziehen.

    Ich weiß nicht, wie es bei eurem Ben aussieht: Unser Sohn hat auf dem rechten Auge von Geburt an so gut wie nichts gesehen, (das linke Auge ist vollkommen gesund) weshalb die Entfernung des Auges für ihn im Sehen kein Unterschied macht. Wir haben große Anstrengungen gemacht, Sehkraft auf das Auge zu bekommen, mit vielem Abkleben, Kontaktlinse und Brille ab 1 Jahr. Zum Glück haben wir die Psyche berücksichtigt und nur so viel wie möglich abgeklebt. Seit 2007 hat er Glaukom und sehr oft Kopfschmerzen. Es war letztendlich unsere Entscheidung, die auch von den Ärzten geraten wurde, das Auge zu entfernen, um ihm weitere Schmerzen zu ersparen. Denn sehen konnte er nichts mehr auf dem Auge. Er hat es auch nur so gut verkraftet, weil er in psychologischer Behandlung war. Ich habe sofort am Anfang der Therapie gemerkt, dass er sich mit dem Thema "Augenentfernung" dann doch auseinander gesetzt hat.

    Bei der Wahl eines Psychologen, egal ob für Kinder oder Erwachsene, muss die "Chemie" zwischen beiden stimmen. Bei kleinen Kindern (bis ca. 10 Jahren) finden die "Therapiegespräche" beim Spielen statt; mit älteren Kindern werden nur noch Gespräche geführt. Vor 4 Jahren (er war 8) hatte er eine Therapie wegen traumatische OP-Erlebnisse. Hier konnte ihm auch nicht wirklich geholfen werden, zumindest nicht, dass er die Angst verloren hätte. Er war aber immer sehr mutig und tapfer, wenn er operiert werden musste.

    Die derzeitige Therapeutin unseres Sohnes führt auch Elterngespräche mit und ohne Kind.

    Was hält Euch davon ab, psychologische Hilfe für Euch und Euren Sohn in Anspruch zu nehmen? Bei Erwachsenen dauert es oft sehr lange, ehe man Termine erhält. Wenn man das Gefühl, sie nicht mehr zu benötigen, kann man sie ja immer noch absagen.

    Oder aber, Mutti von Ben, warum beantragst Du nicht eine Kur? Eventuell eine Mutter-Kind-Kur? Um Stark sein zu können, musst Du auch an Dich denken und Dir gutes tun, damit Du die Kraft zum Starksein findest und hast. Bei mir kommt immer erst alles raus, wenn es vorbei ist. Ich habe jetzt eine Reha-Kur beantragt, also ohne Kind, damit ich wieder zu "kräften" komme für die ganz normalen alltäglichen Dinge.

    Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig weiterhelfen.

    LG Felge

    Hallo zusammen,
    entschuldigt, ich habe eure Beiträge gar nicht gelesen. Vielen Dank für eure guten Wünsche!

    K&K&B:
    Es gibt unterschiedliche Methoden, ein Auge zu entfernen:
    Bei guten Voraussetzungen, kann man bei der Entfernung die Lederhaut belassen. Daran sind die Muskeln befestigt. Hinein wird eine "Kugel" (eine spezielle Muschel, genaue Bezeichnung weiß ich nicht) eingesetzt und mit der Lederhaut verbunden. Wenn nun eine "Glasschale" (künstliches Auge) aufgesetzt wird, bewegt es sich leicht mit. Nur extreme Augenbewegung gehen nicht.

    Bei ungünstigen Voraussetzungen, z. B. Unfall oder Gewulst (Krebs), muss das "ganze" Auge entfernt werden, so dass die Augenhöhle leer ist. In diesem Fall kann sich das "Glasauge", auch hier eine Glasschale, aber "doppelwandig", nicht mitbewegen.

    Der Heilungsprozess bei der Entfernung des Auges ist in 1. Fall auch viel schneller (ca. 3 - 4 Wochen), weil ja auch weniger Schnittstellen sind, die verheilen müssen.

    LG
    Felge

    Hallo Sonja,
    eigentlich betrifft uns "Glaukom" nicht mehr, aber Dir kann ich vielleicht mit meinen Erfahrungen etwas helfen: Ich kann Dir die Uniklinik Köln sehr empfehlen: Prof. Kriegelstein, der aus altersgründen nicht mehr tätig ist, ist einer der besten Spezialisten in Deutschland für Glaukom und war in unserem Fall auch der erste Arzt, der die Psyche des Kindes berücksichtigt hat!!!
    Dadurch, dass Prof. Kriegelstein an der Uni tätig war, sind die jetzt noch tätigen Professoren auch sehr kompetent in Sachen Glaukom. Die Behandlung unseres Sohnes war zuletzt im Dez. 2010. Professor Konen war unser Ansprechpartner und Operateur.

    Mich würde interessieren, wo die künstliche Linse eingesetzt wurde und in welchem Alter deine Tochter war. Bei meinem Sohn wurde damals (vor 10 Jahren) gesagt, dass man künstliche Linsen normalerweise erst im Erwachsenenalter einpflanzt, weil bei Kindern durch das Wachstum Nachfolge-OP's anstehen.
    Das "Lasern" ist der erste Versuch, den Druck zu senken. Man kann es aber nicht zu häufig machen, weil dabei Gewebe zerstört wird. Die Gefahr besteht darin, dass zuviel Gewerbe zerstört wird und der Druck dann zu niedrig ist.

    Man hat mir mal eine Darstellung über Glaukom erzählt: Man muss sich das Auge als "Waschbecken" vorstellen. Da gibt es einen Wasserhahn und einen Abfluss. Um das Wasser aus dem Waschbecken heraus zu bekommen, dreht man entweder den Wasserhahn zu (Gewebe zerstören wie bei Lasern) oder man macht den Abfluss frei (Implantate wie Baerveldt oder Ahmed)
    (Dazwischen sind die drucksenkenden Tropfen, deren Wirkung beim "Waschbecken" nicht zu erklärt wurden)

    Jeder Glaukomfall ist individuell, und je weniger Erfahrung der behandelnde Arzt hat, desto komplizierte ist die Erkrankung für ihn. Ich kann Dir nur raten, schnellstmöglich einen erfahrenen Arzt bzw. Klinik aufzusuchen. Ich denke, Detmold - Köln könnte machbar für dich sein. Zumindest solltest Du Dir eine "Zweitmeinung" vor der nächsten OP einholen. (Haben wir damals auch gemacht, es wurde 3 x gelasert und es sollte nochmals gelasert werden. Wir sind dann nach Köln gefahren, wo zwei Professoren unabhängig voneinander gesagt haben, lasern bringt bei dem Auge von unserem Sohn nichts mehr)

    LG
    Felge

    Hallo alle miteinander,

    ich möchte auch noch mal was positives berichten:

    Niklas hat sein neues Auge und sieht damit wie ein "ganz normaler" Junge aus. Er bekommt nur positive Reaktionen (auch von Kindern) und alle sind erstaunt, dass sich das Auge mitbewegt. Niklas ist sogar stolz auf sein "neues" Auge und es geht ihm psychisch tatsächlich richtig gut. Für uns Eltern ist es jetzt auch gut für die Stressbewältigung zu sehen, wie gut es Niklas geht und eine Bestätigung dafür, das Richtige entschieden zu haben.

    Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung! Ich werde weiterhin im Forum lesen und hoffe, dem ein oder anderen mit meiner Erfahrung helfen zu können.

    Liebe Grüße
    felge

    Hallo zusammen,

    in der Uniklinik Köln habe ich mich mit einer Frau unterhalten, die auch Glaukom hat. Sie war dort, weil der Druck weder durch Diamox noch durch Infusionen gesenkt werden konnte, so dass das Wasser in einer OP abgelassen wurde. Sie erzählte mir, dass man dabei den Abfluss nicht kontrollieren könne. Das Problem bei ihr war auch, das der Druck auf beiden Augen unterschiedlich ist.

    Ich habe noch nie gehört, dass der Druck durch Diamox o. ä. nicht senkbar sein kann. Bei einem Glaukom-Anfall von meinem Sohn denke ich nun, dass da zunächst auch nicht das Diamox gewirkt hat. Das es passieren kann, das Diamox nicht wirkt, habe ich noch nie gehört.

    Aber man lernt nie aus.
    Und ich finde, dass sollte man schon wissen, dass so etwas passieren kann, wenn auch nur ganz ganz selten.

    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo alle miteinander,
    am 21.12. hat unser Sohn das rechte Auge entfernt bekommen und wird voraussichtlich am 11.1.11 ein provisorisches Kunstauge erhalten, so dass er ohne Auge nicht zur Schule muss. Es ist alles besser abgelaufen, als wir gedacht haben: Wir waren der Meinung, dass er nach Entfernung eine "leere" Augenhöhle hat und es 6 - 7 Wochen dauert, bis er ein Kunstauge tragen kann. Es ist aber so, dass die Augenhöhle ausgefüllt ist und das Kunstauge eben schon nach 3 Wochen, sobald alles abgeheilt ist, eingesetzt werden kann.
    Unser Sohn macht einen sehr erleichterten Eindruck, weil von ihm einfach der Druck weg ist, wann verliere ich mein Auge. Und er wollte diese OP nicht. Auch bei uns Eltern tritt so langsam Erleichterung ein. Es ist einfach vorbei: Das ständige Warten auf den Anruf, ich habe Kopfschmerzen; zusehen zu müssen, wie er Kopfschmerzen hat; usw.
    Es war eine sehr schwere Entscheidung für uns alle, aber ich wußte für mich, dass diese Entscheidung richtig ist, auch die, es gerade jetzt vor Weihnachten machen zu lassen. Er konnte sich über die Weihnachtsgeschenke freuen und geht mit der neuen Situation ganz locker um: Er zeigt sein "Auge" jedem, der es sehen möchte; er geht ohne Verband einkaufen (das Lid kann er nicht öffnen). Wir müssen z. Z. noch salben, aber in ein paar Tagen ist das auch vorbei.

    Ich wünsche allen alles Gute, vor allem Kraft, Gelassenheit und Gesundheit für's neue Jahr.

    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo Petra,
    wir sind in Köln mit unserem Sohn in Behandlung und haben dort im großen und ganzen sehr gute Erfahrungen gemacht, besonders wenn man die Situation genau beschreibt. Ich rate Dir, ruf in der Augenklinik (Ambulanz, es sei denn, du bist privatversichert) an und schildere eure Situation. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass sie sich nicht bemüht hätten, schnellstmöglich einen Termin zu vergeben. Man muss allerdings wegen der vielen unterschiedlichen Untersuchungen schon viel Zeit einplanen. Gleichzeitig würde ich auch nachfragen, ob zu dem vergebenen Termin auch der Professor im Hause ist, damit er sich evtl. deine Tochter ansieht. Man muss einfach fragen, auch bei den Untersuchungen, ob es möglich ist, dass der oder ein Professor sich das ansieht. Man bemüht sich dort wirklich, wenn man selbst auch nett und höflich und geduldig ist. (Ich bin aber auch schon an "doofe" Ärzte geraten) Ein bischen Glück muss man eben auch haben, um zu den richtigen (bemühten) Ärzten zu kommen.
    Ich werde wohl morgen dort anrufen und bitten, dass das Auge von Niklas noch vor Weihnachten entfernt wird, weil es jetzt für Niklas und uns der günstigste Zeitpunkt ist und wir uns nach Abwägung aller Vor- und Nachteile (es gibt eigentlich keine Nachteile) dazu entschlossen haben.
    Ich drücke Dir die Daumen!
    Lg
    Felge

    Hallo Coco,
    ich denke, solange das Kind ohne OP klarkommt und durch Tropfen der Druck untengehalten werden kann, sehen bestimmt viele auch keine Notwendigkeit operieren zu lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass erst operiert wird, wenn es nicht mehr geht und das Kind Schmerzen hat bzw. der Druck unstabil ist. Es freut mich, dass Dein Sohn keine Schmerzen hat. Wenn Du aber mal erleben solltest (was ich Dir bzw. Deinem Sohn nun wirklich nicht wünsche!!!!), dass dein Kind es vor Kopfschmerzen nicht mehr aushält, fürchterlich weint, sich den Kopf hält und sich hin und her wälzt vor Schmerzen, trotz Diamox 2 Stunden vorher, und es erst besser wird, nachdem er nochmals (nach 4 Stunden) eine Diamox und mittlerweile 600 mg (?) Ibuprofen intus hat, dann wirst Du Dir sicher überlegen, ob Du Deinem Kind dass nochmals zumuten wirst oder doch operieren läßt. Bei uns ist es nun so, wenn das nochmals bzw. häufiger in kurzen Abständen passiert, wird mein Sohn sofort damit einverstanden sein, sich das Auge entfernen zu lassen. Eine andere Möglichkeit besteht bei uns nicht mehr.
    Ich glaube nicht, dass es sich nicht einer der Eltern hier leicht gemacht hat und einfach einer OP zugestimmt hat. Ich denke, jeder hat gut die Vor- und Nachteile abgewägt, genauso wie Ihr das getan habt. Es geht doch darum, die Sehkraft zu erhalten und das Kind vor Schmerzen zu bewahren.
    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo Petra,
    Tai Chi ist, glaube ich, nichts für Kinder. Tai Chi sind ganz langsame, zu erlernende Bewegungsabläufe, die u. a. die Muskulatur stärken und die Konzentrationsfähigkeit fördert. Ich selbst mache Tai Chi.
    Unser Sohn geht zum Judo. Dort lernen sie auch das richtige Fallen, müssen sich "auspauern" und stärkt das Selbstvertrauen.
    Was ist denn bei Euch mit Schwimmen? Oder aber auch Tauchen?
    Warum geht sie denn nicht zur Leichtathletik, wenn es ihr Spaß macht? Sie könnte sich doch auf "Laufen" spezialisieren? Lang- oder Kurzstrecke.
    Ich denke, es kann sich ganz bestimmt ein Sport finden, den Deine Tochter gerne macht. Gerade auch deshalb, weil ihr in einer Großstadt wohnt, wo sicher alles mögliche angeboten wird und es viele unterschiedliche Vereine gibt.
    Viel Erfolg
    Gruß
    Felge

    Hallo Esther,
    normalerweise darf ein Elternteil nur bis zum Vorraum des OP's mit, bei der Einleitung selbst darf man nicht dabei sein, nur in Ausnahmefällen. So eine Ausnahme wäre wohl auch Niklas gewesen. Wenn ich darauf bestanden hätte, hätte ich wahrscheinllich auch bei der Einleitung dabei sein dürfen. Ist aber für alle, für mich und vor allem für das OP-Personal mehr Aufwand. Da ich gesehen habe, dass Niklas zur Narkoseärztin vertrauen hatte, habe ich darauf verzichtet, bei der Einleitung dabei zu sein. (Wieder ein Rückzieher von mir) Hätte ich ihn schreien gehört, hätte ich mich nicht aufhalten lassen und wäre zu ihm gelaufen, was ja eigentlich gegenüber den anderen Patienten wegen der Sterilität von mir verantwortungslos wäre. Man weiß nie, wie man in Ausnahmesituationen reagiert.
    Liebe Grüße
    Felge

    Hallo zusammen,
    vielen Dank für Eure tröstenden Worte.
    Wir sind heute wieder nach Hause gekommen. Die Narkose-Einleitung hat diesmal super, super geklappt. Er ist mit "Maske" betäubt worden und erst dann ist der Zugang in der Armbeuge gelegt worden. Ganz nach Wunsch von Niklas. Prof. Konen hat auch "Fürsprache" bei den Narkoseärzten gehalten, so dass man - vielleicht auch deshalb - auf Niklas's Wünsche total eingegangen ist. Im Vorbereitungs-/bzw. auch Aufwachraum habe ich dem dort tätigen Personal das Erlebnis vom Mai erzählt: Eine Mitarbeiterin wurde fast richtig sauer, weil sie sich nicht vorstellen konnte, dass soetwas bei ihnen passiert sein soll. Aber alle hatten dann auch Verständnis für uns/mich. Ich habe im Vorbereitungsraum so lange gewartet, bis mir eine Schwester sagte, dass Niklas schläft. Erst dann bin ich raus gegangen. Ich war richtig glücklich, dass diesmal alles so gut geklappt hat. Ich wüßte auch nicht, wie ich ihn ansonsten zu einer nächsten OP bringen sollte.
    Was die OP selbst betrifft, ist alles gut verlaufen, nur mal wieder der Heilungsprozess nicht: Es hat sich Blut-/Blutgerinsel vor das Röhrchen gesetzt, so dass der Druck wieder stieg. Wir müssen z. Z. das Auge medikamentös behandeln und hoffen, dass das Blut sich verflüssigt und das Röhrchen wieder frei wird. Wenn weitere Komplikationen auftreten, sollen wir uns darauf vorbereiten, dass dann die Radikal-OP ansteht, so sagte der Professor.
    Na ja, warten wir's ab. Ich bin erst mal froh, dass die OP-Einleitung so gut geklappt hat, so dass eine nächste OP keine Horror-Vision mehr ist.
    Liebe Grüße
    Felge