Liebe Manuela,
auch ein herzliches Willkommen bei den Glaukom-Kindern von mir und noch einen herzlichen Glückwunsch nachträglich für Benno.
Unser Sohn hat auch mit ca. 10 Jahren ein Ahmed-Implantat erhalten und hatte den angeborenen Grauen Star .
Inzwischen ist er über 20 und seit mehr als 3 Jahren in einer Ausbildung mit Internatsunterbringung, ungefähr 150 km von unserem Wohnort entfernt.
Dort hat er es gelernt, für sich selbst zu sorgen und tropft völlig selbständig. Er trägt immer eine Armbanduhr, die zu den Tropfzeiten ein Signal gibt. So kann er es nicht vergessen.
Allerdings sind bei ihm die Tropfzeiten günstiger. Er tropft morgens um 6 Uhr ( auch in den Ferien ) um13.00Uhr-14.00 Uhr, um 19 Uhr und um 22.00 Uhr. Das wird so seit mehr als 4 Jahren eingehalten und damit ist der Druck relativ stabil.
Ich denke, es ist zu früh nun schon die volle Verantwortung dem12-jährigen zu übertragen. Er braucht die Sicherheit,dass die Eltern uneingeschränkt für ihn sorgen.
Kennt er blinde Kinder? Unser Sohn hatte als Kind Kontakt zu blinden Kindern und weiß, wie sie sich bewegen, welche Schwierigkeiten sie haben. Manchmal habe ich auch gesagt: Wenn du nicht sorgfältig tropfst, muss ich dir bald einen Blindenstock kaufen. Das hat er dann verstanden.
Klar, es ist schwierig mit 4 Kindern selbst immer daran zu denken, besonders, wenn man berufstätig ist, da leistet aber ein Handy auch gute Dienste. Aber vielleicht probiert ihr es auch mal mit einer Uhr.
Aber auch mit über 20 Jahren bin ich immer noch dran, kontrolliere am Wochenende den Augeninnendruck mit einem selbst finanzierten Icare. Nein, die Krankheit ist nicht verschwunden, wenn die Kinder volljährig sind. Ich glaube sie brauchen trotzdem noch Unterstützung von den Eltern, Geschwistern oder Partnern, wenn man möchte, dass das Augenlicht möglichst lange erhalten bleibt, besonders, wenn es eine schwierig zu behandelnde Glaukomart ist.
Viele Grüße und alles Gute
Ute