Dies soll keine Bestätigung für Coco's Entscheidung sein. Ich muss nur leider auch einen Negativverlauf berichten:
Unser Sohn wurde am 12.05. operiert (Baerveldt-Implantat). Die OP-Einleitung war für ihn wieder der absolute Horror: Er wurde 2 x in der Hand und dann in der Armbeuge gestochen, um einen Zugang zu legen. (Er hat den ganzen OP-Bereich zusammengeschrieen, man hat ihn wohl mit 3 Mann festhalten müssen) Die Operation selbst ist gut verlaufen, der Heilungsprozess nicht. Es hat sich die Netzhaut abgelöst. Wir mußten jetzt am Wochenende entscheiden, ob wir weiterkämpfen wollen oder nicht: In einer weiteren OP, die diese Woche stattfinden müßte, würde eine Silikonölfüllung eingebracht, die die Netzhaut an die Aderhaut drücken soll, um weiter durchblutet zu werden, und die nach 2 - 3 Monaten wieder entfernt werden müßte. Oder aber, man macht nichts mehr und wartet ab, bis das Auge anfängt zu verkümmern, so dass es dann entfernt werden müßte, was bei Nichterfolg durch Silikonölfüllung auch die Folge wäre.
Da bei unserem Sohn nur ein Auge betroffen ist, er auf diesem Auge sowieso nur ganz geringe Sehkraft hat, das Auge stark fehlgebildet ist, er psychisch unbeschreiblich mitgenommen ist, haben wir entschieden, nicht weiter operieren zu lassen, sondern die "letzte" OP abzuwarten, die wahrscheinlich im Juli stattfinden wird. (Entfernung des Auges)
Wir haben in all den 11 Jahren immer versucht, Nutzen und Schaden abzuwägen. In den letzten 3 Jahren, seit Auftreten des Glaukoms, wurde der psychische Druck für unseren Sohn als auch für uns immer größer. Wir sehen keinen "Nutzen", eher größeren "Schaden" (psychisch), wenn wir weiter kämpfen würden. Unser Sohn hat diese Entscheidung zunächst mit großer Erleichterung aufgenommen. (gestern) Heute kamen ihm verständlicherweise wieder Zweifel. Wenn die Zeit zur Entscheidung abgelaufen ist, (ist sie eigentlich schon, weil er, wenn, morgen operiert werden sollte), ist es entschieden und er kann sich damit abfinden und es kehrt Ruhe bei uns ein. Auch ich bin erleichtert! Meine Kraft ist auch am Ende, weshalb ich weiß, wie sehr die Kraft unseres Sohnes am Ende sein muß/ist. (Er sagte weinend u. a.: "Ich halte den Druck nicht mehr aus" und meinte damit den psychischen)
Ich möchte mich von Euch verabschieden, werde aber sicher immer wieder mal bei Euch reinschauen, vielleicht kann ich ja dem ein oder anderen mit meinen Erfahrungen weiterhelfen. Vielen Dank für eure Hilfe und Erfahrungsaustausch!
Liebe Grüße
Helga