Hallo!
Ich habe hier vor vielen Jahren schon einmal geschrieben, da mein 5-jähriger Sohn einige Monate mit erhöhtem Augendruck zu kämpfen hatte (Aphakieglaukom nach grauem Star). Danach hat es sich durch Cosopt S- Tropfen gut eingependelt. Bei den Kontrollen beim Augenarzt waren es meist Werte um die 18-20 mmHg (manchmal auch mehr, aber immer in Verbindung mit einer Erkältung oder dem Zahnen, sodass der Druck 1-2 Wochen später bei der Kontrolle wieder unten war), der Visus ist immer besser geworden und alles hat gut ausgeschaut. Vor 1,5 Jahren waren wir zur Narkoseuntersuchung in Magdeburg, auch da war alles gut. Wir durften sogar einen Tropfen-Auslassversuch machen. Der Druck ist allerdings wieder gestiegen, sodass wir weiter getropft haben. Eigentlich hätten wir Anfang des Jahres die nächste NKU gehabt, aber nach Rücksprache mit den Ärzten haben wir das erst mal verschoben, weil die Kontrollen beim Augenarzt gut verlaufen sind und unser Sohn gut mitgemacht hat.
Im Januar war noch alles gut. Im April war der Visus am rechten Auge plötzlich deutlich schlechter, die Augen haben laut Arzt aber nach wie vor gut ausgeschaut, Druck war ausreichend weit unten. Also haben wir beim Optiker die Kontaktlinsen überprüfen und von den Werten her abschwächen lassen. Einen Monat später (Ende Mai) waren wir nochmal beim Augenarzt, der Visus war wieder fast im Normalbereich. Sohnemann hat nicht ganz so gut mitgemacht, also dachte ich, dass die restlichen 10% die zum vorherigen Visus gefehlt haben daran lagen.
Anfang Juli hat sich der Spatz dann beim Fußballspielen einen Bluterguss im Auge zugezogen und ich hab das anschauen lassen- bei einem anderen Arzt in der gleichen Arztpraxis. Da dann der Riesen-Schock: Visus war von 50% im Mai auf unter 20% gesunken, auch links deutlich schlechter (von 40% auf unter 20%). Sehnerven beidseits deutlich ausgehöhlt, Druck war fast bei 40 mmHg. Der Arzt wollte uns gleich in die Klinik in München schicken, wir hatten aber eh für Anfang August einen Termin dort und ich hatte gehofft, dass der Druck wie früher schon wieder sinkt, wenn der Schnupfen weg ist, den unser Sohn gerade hatte. Zeitgleich habe ich aber vorsichtshalber einen Termin in Magdeburg angefragt. Also Monoprost Augentropfen zusätzlich und eine Woche später zur Druckkontrolle. Werte waren bei 20-22 mmHg. Zwischenzeitlich waren wir in der Sehschule, Visus rechts 30%, links sogar 60% (diesmal gute Mitarbeit unseres Kleinen). 2 Wochen später Termin in der Augenklinik in München. Werte wieder bei 40, Glaupax-Tabletten bekommen, wieder zur Druckkontrolle eine Woche später. Im Arztbrief steht, dass bei anhaltenden hohen Drücken über eine OP nachgedacht werden sollte. Visus war rechts bei 20%, links 30% (schlechte Mitarbeit). Eine Woche später war der Wert wieder bei 20-22 mmHg, Glaupax sollten wir dann vor unserem Termin in der Klinik in Magdeburg (weil die sich mit Glaukom deutlich besser auskennen und wir dort ja schon waren) wieder absetzen. Druck in Magdeburg war dann einige Tage nach dem Absetzen wieder bei 37-40, Sehnerven beidseits deutlich ausgehöhlt, also OP. Eine Trabekulotomie, die anscheinend erstmal gut geholfen hat. Druck war palpatorisch bei unter 20mmHg. Aber Visus beidseits nur bei 12% (keine gute Mitarbeit, in der Nacht davor im Hotel schlecht geschlafen) und - was mich am meisten beunruhigt - CDR bei 1,0.
Ich mache mir nun die allergrößten Vorwürfe, dass ich dem Augenarzt vertraut habe. Ich hatte ein schlechtes Gefühl, als der Visus am rechten Auge im April so herabgesetzt war, aber nachdem er im Mai wieder gestiegen ist war ich beruhigt und der Arzt hat ja immer gesagt, dass die Sehnerven in Ordnung sind. Ich verstehe mich selbst nicht, warum ich nicht sofort ohne Termin in der Notfallambulanz aufgetaucht bin, aber ich kann die Zeit leider nicht zurückdrehen.
Gibt es irgend jemanden, bei dessen Kind sich ein schlechter CDR- Wert nach einer drucksenkenden OP wieder ein bisschen erholt hat?
Unser Spatz findet sich gut zurecht, erkennt bei Whats App die Buchstaben und kann Nachrichten schreiben, baut mit kleinen Lego-Teilchen,... Wie kann das sein, wenn der Sehnervenkopf so extrem ausgehöhlt ist? Ich habe jetzt furchtbare Angst, dass er erblindet, weil wir die letzten Monate etwas versäumt haben und es ja so rasant gegangen ist. Kann mir jemand Mut machen? Besteht die Möglichkeit, dass sich im Alter von 5 Jahren noch Nerven regenerieren?
Die Isoptomax-Tropfen und die Pilocarpin-Tropfen scheinen beide extrem zu brennen. Unser Sohn ist sonst so brav und vernünftig und macht bei allem gut mit, aber beim Tropfen schreit und weint und zappelt er. Ist das normal? Außerdem ist er heute - 3 Tage nach der OP- deutlich schläfriger als die letzten beiden Tage (da war er zwar auch müde und hat mehr geschlafen, aber nicht so dermaßen viel und lang). Können das Nachwirkungen von der Narkose sein?