• Hallo Ihr Lieben,
    jetzt muß ich mich aber auch mal wieder melden.


    Unsere Josephine soll ja dieses Jahr im September eingeschult werden, mit der Schule war soweit alles klar. Nur einen Zivi als Integrationshelfer sollte ich beantragen was ich auch gemacht habe, war aber keine Bedingung für die Einschulung.
    Leider brauchen die Ämter immer etwas länger und ich hab bis heute noch keinen Bescheid und werd immer vertröstet wenn ich nachfrage.
    Nun hat mir die Schule ein Ultimatum gestell : Wenn nicht zum Ferienbeginn in 4 Wochen feststeht ob wir den Zivi bekommen, wird die Kleine von der Schule nicht genommen und wir müßen uns nach einer anderen Schule umsehen.
    Kann die Schule das so einfach machen, vor allem so Kurzfristig, wo doch alles andere schon geregelt war ?

  • Liebe Helga,


    ich würde alle Anfragen an die Ämter nur schriftlich und per Einschreiben und mit der Bitte bis zum .... zu antworten, stellen. Bitte notfalls deine Sehbehindertenfrühförderin um Hilfe.


    Wir haben damals auch die Erfahrung gemacht, dass wir bis kurz vor der Einschulung nicht wussten, ob die Integrationsmaßnahme bewilligt werden würde, allerdings ohne Integrationshelfer.


    Wird euch ein Zivi zugeteilt oder könnt ihr ihn selbst suchen bzw. auswählen?


    Vielleicht können dir diese beiden Links noch weiterhelfen:


    http://www.integrationskinder.org/index.html


    http://www.isar-projekt.de/



    Alles Gute


    Ute

  • Hallo Helga,


    die Seiten, die Ute Dir genannt hat, sind ungemein informativ, kann ich Dir auch nur wärmstens empfehlen. Leider wird Deine Frage von Bundesland zu Bundesland ganz unterschiedlich geregelt. Auf welcher Grundlage habt Ihr denn Euren INtegrationshelfer beantragt, mittels Gutachten zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs? Was hat denn das Schulamt bei der Einschulungsuntersuchung über Euren Schulwunsch gesagt? Mich wundert die Diskrepanz in den Aussagen, dass die Einschulung nicht von der bewilligung des Integrationshelfers abhängig gemacht wurde, Euch aber nun diese Frist gesetzt wird. Das riecht irgendwie danach, dass Schule und Schulamt sich kurzgeschlossen haben. Ich würde bei der Direktorin der Schule noch mal nachfragen, wieso jetzt auf einmal diese Bedingung in Verbindung mit einer Frist gestellt wird, parallell dazu aber, wie Ute schon vorgeschlagen hat, eine schriftliche Anfrage beim Sozialamt ( ist doch vermutlich für den Zivi zuständig) nach Sachstand Eures Antrags stellen, ebenfalls in Verbindung mit einer -allerdings kurzen - Frist, bis zu der Ihr die Entscheidung erwartet - hatten ja Zeit genug. Habt Ihr eine Sehbehindertenschule in der Nähe, die Euch z.Zt. mit Frühförderung betreut? Dann könnt Ihr auch die um Hilfe bitten, aber Vorsicht: die sind momentan sehr stark darauf aus, ihre Schützlinge auf ihre Schulen zu holen, wie ich vermute, vorrangig aus wirtschaftlichen Erwägungen ( staatliche Zuschüsse!) heraus.


    Viel Glück,
    Ingrid

  • Hallo Ihr Lieben,
    erstmal vielen Dank für Eure Tipps.
    Unser Problem liegt wahrscheinlich an unserer Schulleiterin persönlich, das Schulamt wußte nichts davon. Wir waren ja mit der Frühförderungsdame und der Leiterin der Sehbehindertenschule 4Wochen vor dem Einschulungstermin im März / April bei ihr und sie war Begeistert ein solches Kind in Ihre Schule aufnehmen zu dürfen, sie hat sogar gleich die ersten Hilfsmittel bestellt und auch schon erhalten.
    Zum ersten Mal in diesem Jahr hat sie auch Klassen mit weniger als 30 Schülern, 2 Klassen sogar mit nur 20 Schülern, das wäre Ideal gewesen.


    Vor 2 Wochen hat sie sich noch mit mir unterhalten und wollte das ich einen Beamer?... beantrage, damit unser Kind nicht unbedingt vorne sitzen muß. Dieser Beamer ist aber für unser Kind nicht Sinnvoll, da sie extrem Kurzsichtig ist und auch extrem Blendempfindlich.
    Nachdem also das Gerät nicht genemigt wurde machte sie plötzlich die Einschulung vom Zivi abhängig. Der Witz an der Sache ist, daß sie den Zivi auf 4 Jahre zugesichert haben will.


    Ob er genemigt wird wissen wir noch nicht, aber die Frühförderung meint ,daß er eigentlich gar nicht so sehr notwendig wäre, die Kleine ist sehr selbstständig und weiß sich gut zu helfen.
    Der Zivi wäre nur eine Unterstüzung für die Klassenlehrerin gewesen.


    Gestern waren auch nochmal 2 Damen von der Frühförderung und Blindenanstalt bei ihr, aber sie hat nicht mit sich reden lassen, sie meinte es wäre zu gefährlich ein solches schwer behindertes Kind in der Schule aufzunehmen, sie ließ sich auf nichts ein und war es noch so vernünftig und logisch. Meine beiden Damen waren geschockt von einer solchen Einstellung und meinten das wäre ein Fall für die Presse, Diskriminierung hoch 3.


    Unsere Kindergartenleiterin hat sich jetzt mit verschiedenen Ämtern in Verbindung gesetzt und einen Brief an das Sozialministerium geschrieben, weil das , was diese Schulleiterin mit uns macht nicht rechtens ist.
    Jetzt hab ich noch ein Angebot von einer Schule bekommen am Nachbarort, die nehmen dieses Jahr ein Blindes Kind auf, und wenn alle Fäden reisen bekomm ich da noch ne Chance.
    Mal sehn wie sich jetzt alles entwickelt, auf jeden Fall hab ich viele auf meiner Seite.


    Wenn ich neues weiß, lass ich es euch wissen


    Liebe Grüße erst mal...Helga :)

  • Liebe Helga,


    ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und bin einfach nur erschüttert und mir fehlen die Worte.


    Kein Amt der Welt würde einen Integrationshelfer für 4 Jahre bewilligen und das sollte der Schulleiterin klar sein.


    Die Aussagen der Schulleitung sprechen total gegen eine integrative Beschulung, denn eine erfolgreiche Beschulung fällt mit der Kooperation der Schulleitung und den einzeln Lehrpersonen.


    Deine Erfahrung wäre sicher für folgende Seite interessant:
    http://www.eine-schule-fuer-alle.info/praxis/regionales/
    Ich werde den Kongress im November besuchen und hoffe sehr, dass es im Interesse aller Kinder bald endlich eine "Schule für Alle" in Deutschlang geben wird.


    Ich würde mich im Interesse deiner Tochter, um die von dir genannte Schule im Nachbarort bemühen.
    Zumal die Schule schon bereit ist ein blindes Kind aufzunehmen. Es wäre für beide Kinder ein Vorteil und so könnte man den Integrationshelfer für beide Kinder einsetzen, ebenso käme die doppelte Stundenzahl an Betreuung durch die Sehbehindertenschule beiden Kindern zugute.


    Bezüglich der Bewilligung des Integrationshelfers gab es auch bei uns in NRW in diesem Jahr häufig Probleme und die Anträge sind trotz der Sommerferien noch nicht alle bewilligt worden.


    Nach einem netten Telefonat mit unserem Sachbearbeiter, habe ich als erste in unserem zuständigen Kreis die Bewilligung erhalten.


    Liebe Grüße, viel Erfolg und Kraft beim Kampf gegen unsere deutsche Bürokratie
    Elisabeth


    Wenn du noch Hilfe benötigst, kannst du mir eine Privatmail mit deiner Telefonnummer schreiben - ich rufe dich dann an.
    Ich habe vor 2 Tagen noch nett mit Nicole geplaudert :]

  • Liebe Elisabeth,
    Danke schön auch für Deine Information, es ist für mich sehr Hilfreich solche Informationen zu erhalten.
    Ich habe auch gesagt, das es unmöglich ist den Zivi für 4 Schuljahre zu bekommen, es geht nur Schuljahr für Schuljahr, das ist ja auch bei Wohngeld und anderen Dingen so.
    Die Schulleiterin will damit nur sagen das sie die Kleine am besten gar nicht mehr einschulen will, das denke ich wenigstens.
    Aber mit dieser Reaktion hat sie sich in die Nesseln gesetzt und wird jetzt mächtig Ärger bekommen.
    Mir sagte man ja auch, daß der Antrag oft erst in letzter Minute bewilligt wird und damit war ich eigentlich zufrieden, weil ich mich auf den Sachbearbeiter bis jetzt immer verlassen konnte.
    Und selbst wenn wir den Zivi nicht bekämen, wäre das noch kein Problem, wir würden es auch so schaffen. Naja, jetzt werde ich auf jedenfall die nötigen Schritte unternehmen und mal sehn wie sich alles entwickelt, ich bin guter Hoffnung.
    L.G.Helga! =)

  • Hallo Helga,
    ich nehme ja nicht an, dass du in einer Großstadt wohnst :D, da schreibt doch die Lokalzeitung auch mal gerne über was anderes als das örtliche Reitturnier, die Aufstellung der jüngsten Alkoholkontrollen oder das Jahrestreffen der Geflügelzüchter...Egal was rauskommt, ich würde schon aus ganz perfiden Rachegefühlen her die Dame outen.
    Selbst wenn du deine Tochter doch noch in dieser örtlichen Schule unterkriegst (was ja schon ganz nett her wäre, auch wegen der sozialen Kontakte nach Schulschluss), würde ich da keine negativen Auswirkungen für deine Tochter befürchten, sind doch die Klassenlehrerin und die Schulleiterin zwei paar Stiefel.

  • Hallo Helga,
    ich widerspreche Barbara ungern, aber gerade an kleineren Grundschulen ist es nicht unüblich, dass die Schulleiterin auch mal Klassenlehrerin ist bzw zumindest ein Fach, meistens ein Hauptfach, also Mathe oder Deutsch unterrichtet. Es kann daher sehr wohl passieren, dass Deine Tochter auf genau die Schulleiterin als Lehrerin treffen würde. Wenn Du nicht sehr sicher bist, dass das nicht passieren wird, dann würde ich mich im Interesse Deiner Tochter Elisabeth anschließen und Dir raten, Dich an die offensichtlich kooperationsbereitere Schule des Nachbarortes zu wenden- die sozialen Kontakte zum Wohnort kann man anderweitig sicherstellen. Entscheidend für die Beschulung muß sein, dass Du das Gefühl hast, an dieser Schule in der gegebenen Umgebung EINSCHLIESSLICH Lehrer und Schulleiter wird sich Deine Tochter trotz ihres Handicaps wohlfühlen. Nur so ist sicher gestellt, dass die Regelbeschulung für Deine Tochter erfolgreich verlaufen kann und ihr die Schule, die sie noch viele Jahre begleiten wird, Spaß machen kann.


    Ich schließe mich Barbara aber voll und ganz an, was die "perfiden Racheglüste" angeht: solltest Du noch Energiereserven übrig haben, dann ärgere diese (Un-)Person von Schulleiterin: geh' an die Presse, dann wird sie von Gott weiß wem angesprochen und muß sich rechtfertigen, hoffentlich möglichst oft! Schreib' eine Beschwerde mit cc an verschiedene vorgesetzte Behörden, mach den Verteiler dabei ruhig für jeden sichtbar, einschließlich Schulministerium und Sozialministerium. Hoffentlich muß die Dame dann gaaaaaaannz viele schriftliche Stellungnahmen abgeben! Vielleicht fällt Deinen Frühförderern ja auch noch was ein.


    Aber dessen ungeachtet wünsche ich Dir und Deiner Tochter, dass Euch nicht schon vor dem Start in das neue Kapitel "Schulleben" eben dieses völlig vergällt worden ist. Ich wünsche Euch gute Nerven weiterhin und toi, toi, toi, auf dass die beste Lösung für Deine Tochter gefunden wird,
    LG Ingrid

  • Hallo Helga,


    auch ich wünsche Euch das Ihr eine Schule findet, die bereit ist, Euer Kind so anzunehmen wie es ist, nämlich als etwas ganz besonderes!
    Und Euch wünsche ich starke Nerven und Durchhaltevermögen!


    Mein Telefonat mit Elisabeth ;) hat mich auch wieder aufgebaut und mir Mut gemacht weiterzukämpfen. Auch wenn die "Aussichten" wenn sich die Schuzeit nähert die Probleme noch mehr werden.


    Wähle einen Weg, wo DU ruhigen Gewissens sein kannst und Dein Kind mit zufrieden ist!

  • Hallo Ihr Lieben,


    Danke erst noch mal für die Guten Ratschläge, ich werde sie mit Sicherheit auch anwenden...und kämpfen.
    Unser Ort hat um die 8000 Einwohner mit den kleinen Dörfern und da wird so was schnell herumgesprochen.
    Am Samstag hab ich noch ganz viel Hilfe von unserer Kindergartenleiterin bekommen, die ist auch beleidigt...schließlich hat sie die Kleine ja auch fit für die Schule gemacht.
    Morgen früh werde ich einiges in dei Wege leiten und ein Brief ans Sozialministerium ist auch schon unterwegs...mal sehn was jetzt alles noch herauskommt. Ich werd euch auf jeden Fall informieren.
    Viele liebe Grüße
    Helga!

  • Hallo wiedermal,
    heut möcht ich euch erzählen was aus unserer Geschichte geworden ist.


    Also ich hab mich an das Schulamt gewendet,ihnen die ganze Geschichte erzählt, die waren stinksauer auf die Schulleiterin.
    Das Schulamt hat sich dann an die Bezirksregierung gewendet, an den Bezirksrat für Sonderschulbedarf , der hat sich mit der Frühförderung in Verbindung gesetzt und jetzt wurde der Zivi sofort genehmigt und die Kleine wird eingeschult an unserer Ortsschule. Die Schulleiterin hat sich bei uns entschultigt und sagte sie hat es nicht so gemeint, sie wollte uns ja nur helfen (wie immer das auch zu verstehen ist).
    Jetzt haben wir auch kein Schulwegproblem mehr.


    L.G.Helga

  • Naja, in erster Linie muß er sie vom Schulbus abholen und in die Schule bringen...Mittags umgekehrt, sie kann ja ihre Umgebung nur im Umkreis von 1-2m erkennen, dann muß er ihr die Arbeitsblätter großkopieren und der Lehrerin mal zur Hand gehn.
    Mit der Zeit stellt sich dann raus wo er nötig ist und wo nicht.

  • So, jetzt haben wir die ersten 3 Schultage hinter uns, es klappt alles ganz prima. Wir haben eine Lehrerin, die selbst auf einem Auge fast blind ist, mit dem 2. Auge sieht sie schlecht, sie kann also mitfühlen. Wir haben auch eine Klassenkameradin mit Glasauge und eine mit Beinschiene. 3 Kinder mit Behinderung dafür nur 17 Schüler insgesammt. Unser Zivi ist eine Abiturientin, die ein freiwilliges soziales Jahr macht und dann auf Lehramt studieren will, das passt auch gut, sie ist auch fast aus unserer Nachbarschaft und ging selbst in diese Schule. Ich bin so richtig erleichtert jetzt.

  • Meine Tochter ist auf einer integrativen Grundschule, in ihrer Klasse sind jederzeit 2 Lehrerinnen.
    Da zum Klassenverband noch ein Mädchen mit Down-Syndrom und ein Junge mit Hörgerät gehören gibt es keine Hänseleien untereinander.
    Allerdings ist bei meiner Tochter auch noch nichts aufgefallen, sie muss nur in Regelmäßigen Abständen zur Kontrolle beim Augenarzt.
    Sie war vorher auch in einem integrativen Kindergarten mit 2 Erzieherinnen pro Gruppe plus mind. eine Integrationskraft pro Gruppe. Die Kinder haben von Anfang an gelernt das es unterschiedliche Kinder gibt und haben alle Fragen jederzeit kindgerecht erklärt bekommen.
    Das fand ich einfach super!
    Im Kindergarten waren 2 blinde Kinder, ein Kind im Rollstuhl. zwei mit Down-Sysndrom und mehrere mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen. Die integration der Kinder war immer 100 %, Kontakte bestehen auch nach dem Kindergarten und werden selbstverständlich gepflegt.

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