Xalatan und künstliche Linsen

  • Hallo Frau Prof. Käsmann,

    ich habe lange überlegt ob ich meine Frage hier rein stellen soll oder nicht - schließlich bin ich ja ein etwas größeres Kind :D aber egal. Ich verfolge dieses Forum genau so wie das Dortmunder.
    Ich habe ein bds. juveniles Offenwinkelglaukom seit 1981 und seit Juni 2006 2 IOL wg. eines bds. Cortisons Kataraktes . Vor einigen Wochen bekam ich akute Luftnot und der Lungen-FA stellt eine Wechselwirkung zwischem dem Timo-Edo und meinen Bluthochdruckmedikamenten fest. Seit einigen Tagen nun nehme ich Xalatan, da es das einzige Medikament ist welches mein Auge einigermaßen tolereirt. Meine Augenärztin meinte, es soll aber nur zum Durchhalten sein, bis wir jemand finden der sich an das Auge heran wagt. (Im Jan. 2005 wurde eine Goniotrapanation gemacht, die nach 6 Wochen wieder zu war und am Auge mehr Gewebe zerschnitten als nötig gewesen wäre - mittlerweile weiß ich durch die einschlägigen Foren, das man solche OP's nicht an einem "normalen KH mit Augenabteilung", sondern besser in einer Klinik mit spez. Glaukomabteilung machen lassen wollte)
    Im Beipackzettel vom Xalatan steht, das man dieses Medikamtent mit besonderer Vorsicht anwenden sollte, wenn man keine Augenlinse mehr hat oder eine künstliche Linse in die Vorderkammer eingesetzt wurde.
    Was kann mir in der Zeit bis ich einen Termin (Wartezeit ca. 6 Monate) in der Klinik habe passieren. An dem Auge macht sich auch schon der Nachstar massiv bemerkbar (Nebel) allerdings mit weniger Doppelbildern als auf dem rechten Auge, wo diese das Sehen starkt beeinträchtigen.
    Vielen herlichen Dank schon mal im voraus.

    Einmal editiert, zuletzt von Lars-Michael (26. Mai 2007 um 23:10)

  • Hallo Lars-Michael,

    Benni hat ja auch 2 IOL `s und bekommt zur Nacht auf einem Auge Xalatan ( das andere Auge ohne Augentropfen-da Ahmed valve )! In der Pakungsbeilage steht, daß bei Aphaken oder IOL´s die Gefahr eines Makulaödems besteht.
    Benni bekommt das Xalatan auch schon über Monate und es ist alles ok . Unser Augenarzt sagte uns , das die Gefahr eines solchen Makula-Ödems nicht im Verhältnis zur Schädigung des Sehnerves OHNE Medi -Gabe steht. Ich kann Dir keine Prozentangaben geben - sie ist aber wohl gering. Wie es bei deiner Vorgeschichte /bzw Augen aussieht weiß ich natürlich nicht -inwieweit diese Komplikation auftreten kann....?

    Liebe Grüße
    Bianka

  • Hallo Lars,

    aus deinen Postings sind mir noch ein paar Sachen nicht ganz klar.

    Weshalb den Cortison-Cataract? musstest du länger Cortison nehmen - als Tablette? oder Augentropfen? oder Spray?

    Hängt vielleicht das Glaukom mit dem Cortison zusammen?? das gibts ja auch bei Nicht-Augentropfen, also zB wenn man cortisonhaltige Atemsprays inhalieren muss.

    Oder warst du ein Frühchen?

    Und warum - hab ich deiner HP entnommen - hast du eine Keratotomie durchführen lassen??

    Zu deinen Fragen: Du hast vermutlich bis zum Eintritt des Glaukoms und der Cataract gut gesehen? Dann ist die Macula aler Wahrscheinlichkeit ok. Da gibt es dann bei IOL und Xalatan durchaus die Gefahr des Maculaödems, was bei eigentlich gut sehenden Leuten dann schon eine (auch manchmal permanente) Sehverschlechterung machen kann. Ich wäre da vorsichtig.

    Bei Kindern mit angeborener Cataract wie zB den Söhnen von Ute und Ingrid hier besteht ja ab Kindheit ein Augenzittern und eine deutlich schlechtere Sehschärfe. Die Macula ist nicht richtig ausgebildet und *kann* daher garnicht so geschädigt werden, wie bei Leuten, die früher immer gut gesehen haben. Da hat der AA recht, der sagt, das Risiko ist viel geringer als der Nutzen (Sehnervschutz) - ich glaub ich hab das auch schon mal hier geschrieben.

    Wenn Du nur Xalatan jetzt nimmst - weshalb nicht ein ganz anderes Präparat, ohne Xalatan-Inhalt und ohne Timolol-Inhalt? Beispielsweise Azopt / Trusopt, das ist Diamox in Tropfenform und macht keine der Nebenwirkungen der beiden anderen. Oder zB Iopedine. Wenns hat auf hart kommt und du GARNICHTS lokal verträgst, kann man auch mal einige Wochen mit systemischer Diamoxgabe überbrücken.

    Wo willst du hingehen?

    Gruss,
    bk

  • Hallo Frau Prof. Käsmann,

    das Cortisons Cataract ist entstanden durch eine massive Cortisonstherapie mit Inflanefran forte 12 x tgl. wegen der Vernarbungsgefahr. Die Keratotomie hatte Prof. Kohlhaas wg. der Doppelbilder gemacht. Das Glaukom habe ich seit meinem 15. Lebensjahr, kurz nach einer Urosepsis ausgelöst durch eine nicht erkannte Apendicitis - damals wurde das erst im UK-Göttingen endeckt. Nein ich war kein Frühchen - eher ein Spätzünder der per Kaiserschnitt zur Welt kam. Von Geburt an hatte ich eine starke Hornhautverkrümmung die erst bei der Einschulung erkannt wurde. Als dann im letzten jahr die Cataract hinzu kam, wurde ich auf Null korrigiert, benötige nur noch für den Nahbereich verschiedene Lesebrillen - rechts allerdings mit Doppelbilder in 12 Uhr. Trusopt geht leider nicht, wegen Nierensteinen - das habe ich schon zweimal komplett durch. Hin gehen werde ich diesmal nach Hamburg ins UKE.

    Eine PN mit einem DL-Link der Berichte ist in Ihrer Mailbox.

    Vielen herzlichen Dank schon mal im voraus, ich bin ehrlich gesagt so langsam mit meinen Nerven runter, die letzten 2 1/2 Jahre "Augenklinik-Marathon" waren einfach zu viel für mich.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lars-Michael (26. Mai 2007 um 23:09)

  • Hallo und erstmal schöne Pfingsten an alle Lesenden!

    Lieber Lars Michael,

    meine Güte, was für eine Berichtsflut. "so mal eben" ca 60 Seiten lesen.....

    Die Cataract - ist man da sicher, dass die durch die Inflanefran AT gekommen ist? Aber egal - sie war ja da.

    Die Myopie ist die Ursache für Ihr Glaukom. Eine Myopie um die 6-8 Dpt. hat ein besonders hohes Risiko der Entwicklung eines Offenwinkelgklaukoms.

    Bei den Tropfen, die noch zur Wahl stehen, habe ich aber ausser dem Trusopt, dem Xala und dem Timo jetzt nichts gesehen, was zB gegen Augentropfen wie Alphagan, oder Iopedine, oder auch eine leichte Pupillenverengung spricht?


    mittlerweile weiß ich durch die einschlägigen Foren, das man solche OP's nicht an einem "normalen KH mit Augenabteilung", sondern besser in einer Klinik mit spez. Glaukomabteilung machen lassen wollte

    na aber sooo schlecht waren die Kliniken doch nun wirklich nicht?? gerade die Kliniken mit "D" vorne kann man kaum als "normales KH mit Augenabteilung" bezeichnen. Und der Chef dort ist Glaukommensch.

    Alles Gute,
    bk

  • Hallo Frau Professor Käsmann,

    vielen herzlichen Dank für Ihre Ausführungen. Mit normalen Krankenhäusern meinte ich auch nicht die mit D sondern das mit BS! Das die Myopie die ursache ist, höre ich heute zum ersten Mal. Bei den ersten Untersuchungen in Braunschweig hieß es nur alles was über 21 ist = Glaukom, allerdings wird dort der Druck auch nur einmal pro Tag gemessen. Ich werde mir jetzt einen Termin im UKE holen und dann sehen wir weiter.
    Schöne Pfingsten noch.

  • Lieber Lars-Michael,

    als "Glaukomiker" - wie wir uns scherzhaft machmal in unserer Gruppe nennen - wird man ja zum Fachmann in vielen Fragen, die Augenprobleme betreffen.

    Ich verstehe trotzdem ganz vieles nicht. Deine Geschichte ist ja auch wirklich reichlich kompliziert und ich finde, dass du damit sehr aktiv umgehst! Deine Beiträge sind nun schon 2 Monate her und ich wünsche dir, dass es dir inzwischen besser geht und alles sich stabilisiert.

    Ich wollte mich hier gerne nochmal zu dem Thema melden, dass du als Überschrift gewählt hattest: KÜNSTLICHE LINSEN UND XALATAN

    Ich habe mich ein bißchen erschrocken bei deiner Korrespondenz mit Frau Dr. Käsmann - aber ich weiss nicht, ob ich da alles richtig verstanden hatte.

    Ich selbst habe einen sehr stabilen Augeninnendruck und auch ein stabiles Gesichtsfeld seit ich abends Xalatan tropfe. Ich habe auch nur noch recht wenig Kapazität und deshalb ist es sehr wichtig (re Auge: Prothese, links stark eingeschränktes Gesichtsfeld, künstliche Linse)

    Darum habe ich nun nochmal meinen Augenarzt befragt, ob man als Linsenträger Xalatan meiden muss. Dies gilt seiner Aussage nach ausschließlich für die Zeit kurz vor und nach einer Linsenoperation.

    Ich hatte mich sehr erschreckt über die Annahme, Xalatan sei mit künstlichen Linsen unverträglich!!! Das wäre für mich eine Katastrophe!

    Tut mir leid, mein Beitrag hat nicht so viel mit dir zu tun. Das waren jetzt nur mal MEINE Sorgen und es ist mir - auch für andere Betroffene, ganz wichtig, das richtig zu stellen.

    Dir ganz liebe Grüße

    Barbara Knobloch

  • Hallo Barbara,

    im Beipackzettel von Xalatan steht u.a. das man diese bei künstlichen Linsen nur mit äußerster Vorsicht und Rücksprache mit dem AA anwenden soll. Ja mein Glaukom ist ein klein wenig komplizierter - das liegt wahrscheinlich auch daran, das diese Erkrankung in meiner Wohngegend von den Ärzten/Kliniken auf die "leichte Schulter" genommen wird. Mein Visus ist jedenfalls innerhalb 4 Wochen Xalatan von 90% auf unter 30 % gesunken. Meine Augenäzrtin hat mich jetzt an die Neurologie überwiesen. am 11.7. soll nun ein Schädel CT gemacht werden, da die Neurologin festgestellt hat, das ich in der Nähe nicht auf "ihren Kugelschreiber" mit den Augenreagiert habe... - wie denn auch ohne Lesebrille. Egal was dabei heraus kommen sollte oder auch nicht, ich fahre in der zweiten Augusthälfte wieder nach Dortmund zu Prof. Kohlhaas um mal wieder ein Tagesprofil anfertigen zulassen - so etwas wird in den Augenkliniken in meiner Umgebung leider nicht angeboten bzw. ist dort nicht bekannt. So und jetzt muß ich noch an unseren Shop weiter basteln, das lenkt mich wenigstens von alledem ab.

  • Hallo Michael,

    denken Sie, diese Sehverschlechterung kommt von den Xalathan-Tropfen?

    Was sagt denn der Augenarzt zur Macula? Wurde ein zentrales Gesichtsfeld gemacht, oder eventuell auch eine Farbstoff-Untersuchung?

    Und weshalb denn Neurologie und CT??

    hab ich irgendwas nicht mitbekommen und Sie haben es anderswo geschrieben? wenn der Kugelschreiber nicht gesehen wird (eine etwas ungenaue Methode der gesichtsfeldprüfung....) würde ich doch erstmal schauen, ob mit dem gesichtsfeld was geändert ist - dies ist ja auch wegen der Sehschärfe wichtig: eine Sehschärfenverschlechterung kann auch dann kommen, wenn ein vorbestehender glaukombedingter Gesichtsfeldschaden sich vergrößert.

    Alles gute,

    Barbara Käsmann

  • Hallo Frau Prof. Käsmann,

    meine Augenärztin hat keine zentrale Gesichtsfelduntersuchung gemacht (seit über einem Jahre nciht mehr), für Farbstoffuntersuchungen ist Sie nicht ausgerüstet. Sie hatte mir bei einem Druck von 19mmHG abzüglich 2 Punkte wg. HH-Dicke, die Xalatan zum "durch halten" verodrnet. Prof. Kohlhaas fand das überhaupt nicht lustig. Er vermutet übrigens ein Ödem an der Macula. Die Untersuchung bei der Neurologin war in meinen Augen absolut lächerlich. Solch einen Schwachsinn hab ich noch nie erlebt.
    Beispiel: Mit ausgestreckten Armen hinstellen, die Augen schließen und jeweils mit dem rechten und linken Zeigefinger auf die Nasenspitze, dann das Gesichtsfeld mit dem Kugelschreiber, ist ja logisch das ich diesem im 5cm Abstand vor den Augen ohne Lesebrille nicht richtig erkennen kann und als Krönung macht Sie dann noch ein Bemerkung aufgrund meiner Handschrift, die ja durch die hohe HH-Verkrümmung wirklich unter einer Sau ist - aber ich kann nun mal nicht anders schreiben.
    Ich denke mal es wird entweder der Nachstar oder die Macula sein - aber die Dame ist da anderer Meinung und hat mich zum EEG geschickt, heraus gekommen ist jetzt das CT. Ich bin drauf und dran die Einverständniserklärung für das Kontrastmittel nciht zu unterschreiben, da ich Angst um meine Augen und den Druck habe. Am Freitag bekomme ich das Ergebnis von der Neurologin. Ich denke mal ich sollte mir schleunigst einen besseren Arzt für die Äuglein suchen... Mitte August fahre ich ja wieder nach Dortmund, hab da meinen Dickkopf durch gesetzt. Es stimmt, ich bin in diesem Forum hier z. Zt. nicht sehr aktiv, da ich noch für ein anderes Glaukom-Forum als Administrator tätig bin. Das Gesichtsfeld links ist die absloute Katastrophe.
    Das soll mich jetzt aber erst mal nicht weiter stören, da ich am 22.8. einen Termin bei Prof. Kohlhaas habe und bisdahin reichich Arbeit unserem neuem Projekt für konservierungsfreie Augentropfen habe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lars-Michael (18. Juli 2007 um 15:53)

  • Lieber Lars-Michael,

    woher weisst du denn so genau, wie Neurologen sinnvoll untersuchen oder auch nicht? Ich habe gerade in diesem Tagen von einen Freund einen lustigen "Test" gehört (zum Thema: Gehirn): Versuche mal - während du so am Rechner sitzt, den rechten Fuß in Uhrzeigersinn zu drehen. Das dürfte kein Problem sein. Nun versuche GLEICHZEITIG mit dem rechten Zeigefinger in der Luft eine 6 zu schreiben. Was passiert? Der Fuß ändert AUTOMATISCH die Drehrichtung! Es ist total lustig! Unser Gehirn kann scheinbar nur ganz bestimmte Sachen. Ich habe es 1.000 mal probiert: Es geht einfach nicht!

    Ich würde mich nicht trauen zu beurteilen, welche Untersuchungen beim Neurologen richtig und wichtig sind und welche nicht. Darüber habe ich einfach keine fachlichen Kenntnisse. Aber man könnte die Ärztin ja fragen, wozu die Untersuchungen dienen. (Ich weiss, DAS ist allerdings wirklich oft schwierig, - weil sich viele Doktors einfach keine Zeit dafür nehmen und sie ja wohl auch nicht gerade üppig für Informationsgespräche mit Patienten bezahlt werden.)

    Ansonsten ist bei dir inzwischen vermutlich viel passiert und ich wünsche dir, dass dabei etwas hilfreiches für dich herausgekommen ist.

    Liebe Grüße
    Barbara Knobloch

  • Hallo Barbara,

    ja es hat sich einiges ereignet. Meine linke Linse ist total trüb und es erscheinen auch doppelte Konturen. Die Neurologin hat nix gefunden und meinte nur, das ist mir hier in ihrem Fall drei Nummern zu groß, das ist nur was für erfahrene Augensppezialisten. Zwischenzeitlich habe ich mich auch mit einem User aus dem großem Glaukom-Forum zusammen getan und wir haben eine private Initiative für konservierungsmittelfreie Augentropfen gegründet, u. a. gibt es auch eine Onlinepetition. Mehr darüber in diesem Forum oder auf unserer Webseite. Wir werden zwar kein Weltwunder vollbingen können, aber doch einige Impulse setzen. Mich hat es ja selbst umgehauen bei einem ärztlich Routinechek erfahren zu müssen, das ich durch die jahrelange Anwendung der Augentropfen ein chronisches Asthma Bronchiale (durch Lungenfacharzt bestätigt) zu rück behalten habe.
    Die ganzen Nebenwrikungen von all den Tropfen, werde eure Kinder vlt. irgendwann auch noch einmal zu spüren bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lars-Michael (22. Juli 2007 um 10:55)

  • Hallo Lars-Michael,

    mit Folgewirkungen in späteren Lebensjahren wird man sicherlich rechnen müssen, aber eigentlich beginnt das Problem schon viel früher: wie findet man einen erfahrenen Kinderarzt, der sich mit den Auswirkungen der Glaukomtropfen auf den kindlichen Organismus auskennt? Bei Erwachsenen gibt es allerlei Normwerte bei Blutuntersuchungen, im Falle von Abweichungen kann man dann versuchen, dies den Medikamenten zuzuordnen. Was aber ist mit solchen Untersuchungen bei Kindern? Gibt es überhaupt Normwerte`? Wie kann man also schon jetzt Veränderungen im Organismus identifizieren, die den Medikamenten zuzuordnen sind? Ich habe noch keinen KiA gefunden, der auch nur annähernd Ahnung davon hat!

    Viele Grüße,
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,

    das Problem mit dem Wissensstand einzelner Fachärzte - ich möchte jetzt nocht alle angriefen - ist leider normal. Ich war vor zwei Wochen beim Radiologen zum CT, der konnte mit dem Begriff Glaukom und dem Glaukompass absolut nix anfangen und meinte nur, das Kontrastmittel ist "harmlos" - aus Vorsicht habe ich die untersuchung ohne Kontrastmittel machen lassen, worüber er garnicht erfreut war. Ich weis jetzt nicht wie es in anderen Bundesländern ist, aber in Niedersachsen bist Du schon ziemlich einsam und verlassen wenn dein Glaukom "über den Standard" hinausschießt. Bei uns heisst es dann bei den Augenärzten z. b. bis 21 ist kein Grüner Star usw. Diagnostik wie HRT, GDX usw. findet man nur äußerst selten. Da muß man dann schon nach Hannover in der MHH oder nach Sachsen-Anhalt fahren. Ich weis nicht ob Du den Bericht von Hlega K. im anderen Forum mit verfolgt hast, wo eine Dame von der Verbraucherzentrale in Kamen, in der Lokalzeit Dortmund (Sendetermin war der 21.7.2007) im Anschluss an zwei Arztbeiträge (Ultraschall Schwangerschaft und Glaukom): "Eine Vorsorge ist nicht wichtig".

    Helga K. ist gerade dabei sich eine Kopie der Sendung zu besorgen. Ich hatte ja die Verbraucherzentrale von er Initiative Augentropfen angemailt und man teilte mir mit das es sich wohl um eine Verwechslung handle usw. Ich hoffe das ich wenn ich ab 22.8. wieder stationär in Dortmund liege, die DVD in die Hände bekomme und werde dann versuchen euch den Beitrag als Download zur Verfügung zustellen.

  • Hallo zusammen,

    heisses Eisen, das Thema, huiiii......

    Zitat

    das Problem mit dem Wissensstand einzelner Fachärzte - ich möchte jetzt nocht alle angriefen - ist leider normal. Ich war vor zwei Wochen beim Radiologen zum CT, der konnte mit dem Begriff Glaukom und dem Glaukompass absolut nix anfangen ...................

    Bei uns heisst es dann bei den Augenärzten z. b. bis 21 ist kein Grüner Star usw. Diagnostik wie HRT, GDX usw. findet man nur äußerst selten. ...........

    I..........mit verfolgt hast, wo eine Dame von der Verbraucherzentrale in Kamen, in der Lokalzeit Dortmund (Sendetermin war der 21.7.2007) im Anschluss an zwei Arztbeiträge (Ultraschall Schwangerschaft und Glaukom): "Eine Vorsorge ist nicht wichtig".

    .....

    ad 1: das mit dem Radiologen ist echt traurig. Ich meine, ich weiss doch auch was über die entscheidenden wichtigen Erkrankungen aus anderen Fachgebieten.....

    ad 2: wenn das so ist, ist es schlimm. Inzwischen wissen wir ja, wieviele andere Faktoren neben dem Druck die Glaukomerkrankung bestimmen. Und nur nach dem Druck zu gehen.... na ich hoffe mal, das machen sie nicht wirklich. Die Sehnervdiagnostik ist da essentiell - und damit meine ich nicht die ganzen Apparate, sondern den Blick auf den Sehnerv und die Exkavation (Aushöhlung).

    Wobei ich garnicht glaube, dass HRT, GDX, Gesichtsfelder etc sooo selten sind: es haben sich doch sehr viele niedergelassene Augenärzte zu sogen. Apparategemeinschaften zusammengeschlossen, um Zugang zu solcher Diagnostik zu haben und sie teilen sich die Kosten. Eine wirklich effektive Nutzung ist das dann.

    Genau diese Apparategemeinschaften sind es dann aber auch - unter anderem! - die die augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen / sog. IGeL - individuelle Gesundheitsleistungen - in Mißkredit bringen.Patienten haben öfter den Eindruck, dass Untersuchungen gemacht und abgerechnet werden, die mehr dem Geldbeutel des Arztes als ihnen selber dienen. Verstärkt wird der Eindruck auch dadurch, dass die Preise oft sehr unterschiedlich sind - im Glaukomforum sprach jemand von 18 Euro für die Glaukomvorsorge, da habe ich von Patienten auch schon extrem viel höhere Zahlen gehört. Zudem wird bei manchen Patienten bei bekanntem Glaukom auch das Geld verlangt, was nicht statthaft ist. Bei bekannter Erkrankung muss die Verlaufskontrolle über die Krankenkasse gehen und nicht privat als IGeL.

    Ich stehe den IGeLn zwiespältig gegenüber, sehr, weniger was den Sinn angeht als vielmehr was die Durchführung + Handhabung angeht. Auf der anderen Seite muss man auch bedenken, dass das ein selbstgemachtes Problem ist: viele Niedergelassene werden von den heutigen Regelungen im Gesundheitssystem so stark beschnitten und finanziell eingeengt, dass die IGeL quasi auch dem Überleben der Praxis dienen. Es ist sehr schade, dass durch die leider stattfindenden Mißbräuche (die natürlich bekannter sind als die vielen vielen Male, in denen die IGeL korrekt eingesetzt werden) die gesamte Idee der Vorsorge leidet.

    Leider ist es so, dass die Dame vom Verbraucherschutz nur die Meinung unserer Gesundheitsministerin widergibt. Frau Schmidt hat schon öfter grade den Augenärzten die IGeL - Tätigkeit vorgeworfen und die Patienten vor der sog. "Abzocke" - ihre Worte - gewarnt.
    Aber welches Interesse sollte sie auch an einer frühen Diagnosestellung bei Glaukom haben?? Da muss man leider etwas krass werden. Ein Mensch, bei dem zB mit 45 Jahren ein Glaukom festgestellt wird, "liegt der Kasse auf der Tasche" für ca 40 Jahre - mit den nicht ganz billigen Tropfen, evtl. mit Krankenhausaufenthalten, mit OPs...... was, und ihr sagt, dass sei doch besser als zu erblinden? keineswegs, kostentechnisch gesehen. Blinde Leute leben im Schnitt nicht so lange - eben und vor allem Späterblindete, nicht Geburtsblinde.
    Und das Blindengeld muss ja nicht von Krankenkassen / Pflegeversicherung gezahlt werden, sondern das wird von den Kommunen gezahlt. Wenns also unterm Strich auch teuer wird, das Glaukom nicht zu erkennen - fürs Gesundheitssystem ist diese Variante billiger als die Früherkennung und Frühbehandlung.

    Lars - Sie können das wenn Sie mögen ruhig auch ins Glaukomforum kopieren, dort ist das Thema ja doch aktueller als bei uns im Kinderglaukombereich.

    viele Grüße,
    bk

  • Hallo Frau Prof. Käsmann,

    ich hätte da noch einmal ein fachliche Frage an Sie. Eigentlich sollte ich ab 22.8. in Dortmund sein - leider wurde nichts daraus, da ich am 21.8. einen Anruf aus der Klinik bekam, das eine Ärztin entschieden hätte, mein Fall wäre nicht dringend und aufgrund keines freien Bettes man mich auf den 5.9. vertröstet hat. Heute nun hatte ich mir einen kurzfristigen Termin bei meiner Augenärztin geben lassen, da das Sehvermögen auf dem einen Auge von Tag zu Tag schlechter wird.
    Der Nachstar ist in den letzten vier Wochen links so weit forgeschritten das ich nur noch ein kleines klares Sehfenster zwischen 10 und 12 Uhr habe.
    Was kann passieren wenn dieses Fenster auch noch verschwindet - ich hoffe das nur bei dem Nebel bleibt. Sie versucht jetzt schon mal einen Kontakt zu Prof. Erb herzustellen falls der Termin am 5.9. wieder platzen sollte.
    Vielen herzlichen Dank schon mal für Ihre Antwort.

  • Lieber Lars,

    wenn es sich "nur" um den Nachstar handelt, ist es - fachlich gesehen, nicht persönlich für Sie, da belastet es schon! - nicht schlimm, den Nachstar noch 2 Wochen länger zu belassen und auch sich vergrößern zu lassen.

    Wie war denn der Augendruck? der ist in jedem Fall wichtiger.


    Zitat

    Original von Lars-Michael

    Was kann passieren wenn dieses Fenster auch noch verschwindet - ich hoffe das nur bei dem Nebel bleibt. Sie versucht jetzt schon mal einen Kontakt zu Prof. Erb herzustellen falls der Termin am 5.9. wieder platzen sollte.
    Vielen herzlichen Dank schon mal für Ihre Antwort.

    es kann im schlimmsten Fall passieren, dass die Sicht eben deutlich schlechter wird. Aber das ist ja reversibel - also durch eine Entfernung des Nachstares auch umkehrbar.

    Das einzige Risiko dabei liegt darin, dass die Nachstar-Entfernung bei stärker ausgeprägtem Nachstar schwieriger wird, länger dauert (wie ist es geplant? Laser?) und das Auge mehr belastet. Insofern sollte man nicht halbe Ewigkeiten zuwarten - aber 2 Wochen sind da sicher keine besondere Erschwernis.

    Gruss,
    bk

  • Hallo Frau Prof. Käsmann,

    Druck ist noch ganz i.O. rechts eine super 13 und links 20 - was genau für eine OP-Technik geplant ist, weiß ich noch nicht. Ich gehe mal vom Laser aus.

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