Bennets Diagnosen und Therapiemaßnahmen und 100 Fragen

  • Sehr geehrte Frau Prof.Dr. B. Käsmann,

    Ich hatte heute ein langes Gespräch mit den Ärzten im Virchow Klinikum, um ungefähr 20 Fragen zu stellen die ich noch hatte.
    So jetzt sitze ich zu Hause, studiere seine Narkoseuntersuchungsberichte und habe schon wieder Fragen.
    Kurz zu unserer Geschichte Bennet ist 14 Monate alt und hat ein sehr spät diagnostiziertes Kongenitales Glaukom beidseits.
    Z.n. Trabekulotomie bds.
    Visus: nur binokular möglich 20/240
    Druck stabil mit cosopt s bisher
    Objective Refraktion: Re -2,0 Li -2,0 bis - 3,0 nicht richtig messbar wg. breitem horizontalem Descement Streifen
    Zusätzlich hat er einen Astigmatismus,habe im Pschyrembel nachgelesen.Soweit klar.


    Bennet soll jetzt, auf mein Nachfragen hin, eine Sonnenbrille erhaten mit einer Stärke die sie in drei Wochen bei der nächsten Narkoseuntersuchung versuchen wollen etwas besser zu messen.
    Im Pschyrembel steht zum Astigmatismus das Zylindergläser eine Form der Therapie ist.
    So meine Frage: soll ich auf Zylindergläser bestehen ? soll er auch eine normale Brille bekommen? Weil bisher nur die Rede von einer Sonnenbrille war. Finde ich aber irgendwie unlogisch.
    Dann hat man mir gesagt das Kantenfilterbrillen nur etwas sind für Pat. mit Netzhautschädigungen. Stimmt das?


    Dann noch ein paar Fragen :D
    Was bedeutet Verdacht auf Irisdysgenesie?

    Oder Embriotoxon post. ?

    Oder Papille tief exkaviert, pigmentierter Randsaum Re cdr 0,9 unten randständig exkaviert ,oben geringer Restrandsaum Li cdr 0,9 -1,0? Hä? Ich weiß was exkaviert heißt aber mit dem Randsaum und den cdr Werten kann ich nichts anfangen.

    Was ist eine Berkanmembran? Stand in Verbindung mit dem Kammewinkel z.T. verschlossen mit Berkanmembran.

    Was ist der Normbereich der Bulbuslänge?

    Und letzte Frage: Wie kann der Visus Präop. 20/460 sein und jetzt 20/240 sein?
    Vielen Dank für alles was sie mir beantworten können.
    Ganz lieben Gruss Tanja und Bennet

    PS Schönen Valentinstag

  • Hallo Tanja,
    ich möchte Frau Käsmann in Ihren Antworten nicht vorgreifen, aber ich denke Sie brennen darauf wenigstens eine Meinung zu einem Teil Ihrer Fragen zu hören.
    Zu Kantenfiltergläsern kann ich Ihnen aus Erfahrung sagen, das man nicht mit Bestimmtheit sagen kann, wer welche Kantenfiltergläser als angenehm empfindet. Man kann keiner Augenerkrankung bestimmte Kantenfiltergläser zuordnen. Oft ist es auch so, das Kantenfiltergläser abgelehnt werden obwohl man bei anderen Kunden mit den gleich Beschwerden wunderbare Erfolge erzielt hat. Hier hilft gerade bei Kindern nur ausprobieren! Wenn möglich sollte man verschiedene Kantenfilter und andere Tönungen über einen längeren Zeitraum probetragen. Das Verhalten des Kindes zeigt ziemlich eindutig welche Tönung geeignet ist. Fragen Sie Ihren Optiker ob er Musterbrillen zur Verfügung hat. Wenn nicht, wenden Sie sich an einen Low-Vision-Experten. Die meisten finden Sie im Internet unter WVAO.org.
    Bei einer Korrektion von -2,0 bis -3,0 dpt. würde ich persönlich zum Tragen einer Brille raten. Da sich Bennet mit seinen 14 Monaten doch überwiegend im räumlichen aufhält ( Ansonsten hat er ja seine Lichtschutzbrille mit Korrektion ) kommt eine Brille nicht unbedingt zum besseren Sehen zum Tragen. Aber bei einer Fehlsichtigkeit von
    -3,0 braucht das Auge nur selten auf Nähe scharfstellten. Hier besteht dann die Gefahr das er dieses nicht trainiert und diese Scharfeinstellung dann eingeschränkt ist. Hier gehen die Meinungen allerdings sehr weit auseinander. Der behandelnde Augenarzt scheint genau anderer Meinung zu sein als ich, sonst hätte er eine Brille gleich mitempfohlen. Die Korrektur des Astigmatismus hängt ganz klar von der Stärke ab. Einen geringen Astigmatismus kann man in dem Alter nur sehr ungenau messen. Die Wirksamkeit hält sich dann auch in Grenzen. Ich hoffe Ihnen wenigstens ein bisschen weiter geholfen zu haben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Jörg Windler

  • Lieber Jörg komme leider jetzt erst dazu mich ganaaanz lieb für die Antwort zu bedanken.
    Ich sehe das mit der Notwendigkeit mit der Brille genau so wie sie.
    Ich schätze schaden werde ich ihm nicht, wenn er die Brille trägt. Die Ärzte haben gesagt das sie ihm eine geringere Stärke geben, wie gemessen wurde, da sie die Stärke nur schlecht messen können wie sie schon sagten.
    Habe am 12.03 den nächsten Termin werde berichten was bei uns rausgekommen ist.
    Lieben Gruss Tanja und Bennet

  • Hallo,

    heute ist ja nun der 12.3. mit der erneuten Narkoseuntersuchung.

    Haben Sie einen Teil der fragen beantwortet bekommen? Falls nicht (alle), kann ich gerne die übrigen Fragen noch beantworten.

    Weshalb wird denn immer in Narkose untersucht? hier sind die Ausmessungswerte, da die Kinder ja nicht fixieren, etwas ungenauer (mal ganz abgesehen von den Narkoserisiken).

    Die Kantenfilterfrage hatte Herr Windler ja schon beantwortet. Ich würde in Bennets Alter noch nicht dazu raten, da 1. keine Netzhautkrankheit vorliegt und 2. er seine eigene Augenlinse hat, die UV-Strahlen abhält. Später, wenn er besser Unterschiede wahrnehmen und beschreiben kann, könnte man Kantenfilter erproben: auch bei anderen Erkrankungen können sie zu einer deutlichen Kontrastverbesserung und Blendungsminderung, allerdings bei manchen KF auch zu einer Verschlechterung des Farbensehens führen.

    Berichten Sie einmal, wie die NU-Ergebnisse waren, und was es noch für Fragen gibt!

    Viele Grüße,
    bk

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