Hi Coco,
ja naja,....zu meinen Aussagen steh ich. Allerdings kenne ich die Tatsachen ja noch immer nicht. Von daher ist meine Meinung auf euch nur dann zutreffend, wenn Ihr ein Auge mit zu hohem Druck und u.U. angegriffenem Nerv nicht "richtig" untersuchen und dann nicht operieren lasst. Derzeitiger wissenschaftlicher Stand ist nun mal, dass ein solches Auge dann ohne Behandlung ganz sicher erblindet.
Wenn dein Kind ein oder sogar zwei milchig-trübe Augen hat, auf Grund des zu hohen Drucks, weil das überschüssige Wasser nicht ablaufen kann, würdest du dann tatsächlich nichts machen? Würdest du Ihm jeden Tag ins Gesicht sehen und denken, das wird schon? Ich glaube man muss auch etwas differenzieren zwischen den Befunden die hier vorliegen, und wie schon erwähnt, ich kenne euren Befund nicht, geschildert hast du ihn ja nicht wirklich, zumindest nicht in diesem Thema.
Dass die ganze Geschichte mit den OPs hart ist und an die Substanz von Kind und Eltern geht ist gar keine Frage, aber unter den Umständen, in denen sich viele Kinder (und Eltern) mit dem Schicksalsschlag Glaukom befinden, lohnt es sich aus meiner Sicht um "Heilung" zu kämpfen. Es mag sich ein wenig theatralisch anhören, aber "wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren".
Und ich kann dir auch sagen, dass ich selbst zu meiner Freundin einmal sagte, als wir unseren Kleinen nach der ersten OP bestimmt 6 Wochen lang mit Augentropfen quälen mussten, "dass ich das ganze nicht mehr mache, wir quälen den hier die ganze Zeit und am Ende hilft das alles eh nichts!" Da war ich verzweifelt, verzweifelt und überfordert mit der Situation, aber ich bin froh, dass ich eine Freundin habe, die mental sehr stark ist und die Situationen deutlich besser gemeistert hat als ich. Ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben, weiß niemand!! Bisher siehts gut aus, aber die zweite OP ist "erst" 6 Monate her und halten muss es noch......ca. 1000 Monate?
Soll bedeuten: Ich verstehe euch doch auch irgendwo. Ich traue auch nicht sofort jedem Arzt, im Gegenteil, ich habe oft bedenken und mach mir viele Gedanken. Ein Arzt ist auch nur ein Mensch, kein Gott in weiß. Nicht alles was die sagen stimmt. Wir waren zur Anfangszeit nach der Diagnose bei einigen Ärzten und wir haben viele unterschiedliche Aussagen bekommen was Heilungschancen, OP-Methoden etc. betrifft. Schon daran habe ich bemerkt, dass dasKnow how da weit auseinander driftet und niemand wirklich eine klare Prognose stellen kann, aber das ist auch kein Geheimnis beim Glaukom. Aber wenn ich vor die Optionen gestellt werde "1. Keine OP = Blind in ein paar Jahren" und "2. OP = Wahrscheinlichkeit recht gut für einigermaßen normales Sehen", dann hat es sich für mich erledigt noch viel darüber noch zu denken, OB ich operieren lasse und damit den schweren Weg gehe.
Ich wünsche euch, dass ihr die richtige Entscheidung getroffen habt. Alles gut!
LG