Hallo katinoblau, hallo nicole,
genau dieses ist mir auch schon durch den Kopf gegangen: Wie gut haben es Eltern, die bereits frühzeitig vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Hier bei uns ist es eine Gefühlsachterbahn, die ich nur sehr schwer bewältigen kann.
Dazwischen sind Pausen zum Auftanken und dann kommt wieder eine Komplikation und es gibt schlaflose Nächte.
Was mich ratlos macht, das ist: Mein Sohn ist nun 12 Jahre alt und wirklich ein kluger Kerl, er engagiert sich in seinem Verein, liest und weiß viel über Geschichte, bringt gute Noten nach Hause.
Total gegensätzlich ist sein eigenes Verhältnis gegenüber seinen Augen. Die scheinen ihm komplett egal zu sein.
Ans Tropfen muss ich ihn erinnern. Nach dem 3.Mal Rufen kommt er betont gelangweilt angetrabt. Das verstehe ich nicht.
Für mich wäre es sehr hilfreich, wenn er selbst ans Tropfen denken würde.
Insgesamt haben wir 4 Kinder - wir gehen beide arbeiten - es ist sehr stressig.
Ehrlich gesagt warte ich darauf, dass er 16, 17, 18 Jahre alt wird. Das ist das Alter, wo ich dann sagen würde: Ich tropfe nur noch, wenn Du das willst. Wenn nicht, bist Du dafür verantwortlich, wenn Deine Augen den Bach runtergehen.
Ich denke immer - ich mach mir eine Platte, dass man alles für seine Augen tut, während es ihm völlig egal zu sein scheint, was damit ist - dann soll er doch auch bitte mit den Konsequenzen leben.
Für mich ist sein Verhalten wirklich widersprüchlich - eben weil ich ja sehe, wie helle er sonst ist.
ich mein, es wird ihm wirklich auch von den Ärzten vorgebetet, wie wichtig jetzt z.B. die Predni-ophthal-Salbe ist, damit das Ventil nicht abgestoßen wird, aber er sagt sich - das Auge ist doch eh blind, hat jetzt nach der OP lediglich Lichtschein, was soll ich denn damit...
Es gab diese Wochen nach der Implantation des Ahmed-Ventils, da bettelte er förmlich um Augentropen. Da tat sein Auge weh. Jetzt tut nichts weh und anscheinend sagt ihm das, dass das momentane Tropfen total sinnlos sei. Ja, keine Ahnung.
Ich versuche es mit einem Belohnungsplan, jedoch wird mein Sohn dann eher wütend, wenn ich dann angekündigte Konsequenzen wirklich durchziehe (Beispielsweise: Wir hatten vereinbart: Er ruft mich um 11 Uhr, 17 Uhr und 21 Uhr zur Tropfzeit, ansonsten kauf ich ihm nicht gleich das Ladekabel, sondern einen Tag später - was ich dann auch so tat.) Aber kann es das denn sein... Letztlich ist ja jeder noch mehr angenervt.
Ja, da würde ich gern mal hören, wie das andere Forenmitgleidern meistern.
Fakt für mich ist wirklich: Mein Sohn wird in ein Alter kommen, wo ich ihm die komplette Verantwortung für seine Augen überlassen werde. Denn alles für sein Sehvermögen zu tun, obwohl es ihm selbst egal ist, das halte ich nervlich gar nicht durch und werde sicher in ein paar Jahren einen Schlussstrich setzen.
Vielleicht kann mir hier ein Jugendlicher sagen, ab wann das ungefähr sein kann.
Man muss dazu sagen: Man merkt deutlich, dass mein Sohn am Anfang der Pubertät steht, da sind (Erfahrung durch meine beiden Großen) eh Abwehrhaltungen vorprogrammiert.
Liebe Grüße,
michaela