Zur Ihrer Frage betreffend Axenfeld-Anomalie:
Axenfeld-Anomalie: Dies ist eine Beschreibung für eine, in der Regel beidseitige Veränderung des sog. Kammerwinkels im vorderen Augenabschnitt. Dabei lagern sich die Irisfortsätze über den Kammerwinkel und somit über die Abflussstrukturen (Trabekelmaschenwerk und Schlemm'schen Kanal) nach vorne. Es resultiert ein erhöhter Augendruck und ein Glaukom in eben etwa 50% der Fälle. Wenn auch Veränderungen der Iris sichtbar sind (Verziehungen etc), wie sie beschreiben, dann spricht man von einer Axenfeld-Rieger Anomalie. Diagnostisch steht die Augendruckkontrolle und Beurteilung des Sehnervs (Glaukom), therapeutisch dementsprechend die Augendrucksenkung im Vordergrund. Meistens wird die Sehkraft durch die Veränderungen der Iris nicht oder kaum beeinträchtigt.
Man nimmt an, dass die Axenfeld-Rieger Anomalie auf eine Entwicklungsstörung der Neuralleistenzellen im Auge des Embryos während der Schwangerschaft zurückgeht (also genetische Ursache), dies ist unabhängig von der Augenfarbe der Eltern.
Ich hoffe Ihnen, etwas Klarheit gebracht zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüssen,
Dr. Matthias Grieshaber