Beiträge von Jumper

    übrigens möchte ich die Sehbehinderung nicht als grosser nachteil in meinem letzten Beitrag darstellen! Dies waren einfach die Erfahrungen aus meinem Leben. Jedoch hat man als Sehbehinderter gegenüber eines Blinden auch gewaltige vorteile! Die können nämlich nocch sehen und sich selbstständig in einem Dorf oder Stadt orientieren. Sie können auch die Naturwunder erkennen, die ich hin und wieder vermisse oder etwa Gesichter von anderen menschen erkennen und studieren.
    Nur, dass mich hier niemand falsch versteht... :)

    Ich grüsse euch in die Nacht!
    Lukas

    Liebe Manom und Nicole
    Liebe Leserinnen

    Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen! Ich fand eure Reaktionen sehr spannend und interessant.
    Ihr hattet auch die eine oder andere Frage:
    Der Glaukom wurde bei mir währnd der Geburt festgestellt. So mein ich doch. Meine Eltern wussten einfach, dass ich höhen Druck haben könnte.
    Ich glaube in der 3. Klasse stieg der Druck an. Festgestellt wurde dies mit der Spaltlampe. Dies ist sicher hier bekannt, oder?

    Liebe Manom, warum ich heute das leben besser im Griff habe ist eigentlich eine gute Frage. ich schliesse es immer darauf zurück, dass ich nicht mehr krampfhaft versuche etwas zu erkennen.
    Wie etwa während meiner Schulzeit, in der ich in der ersten Reihe sass und mit einem Monokolar versuchte die Schrift an der Wnadtafel zu entziffern. Oder in einem normalen Buch zu lesen, da es mein Stolz nicht zu liess.
    Dies ermüdtete mich sehr. Auch nach dem Training mit Inlines nach Hause skaten und von schatten zu erschrecken und doch glück gehabt, dass nichts passiert ist. Oder dann einfach nicht so schnell fahren, dass ja nichts passiert und immer auf der sicheren Seite zu sein. Dies war auch eine Methode die kostete aber Zeit. Da hätte ich doch glatt die Inlines ausziehen können und latschen. :)
    Mit einem weissen Stock ist man ja auch auf der klaren Seitre. Aha, der sieht nichts. Es ist also völlig klar, dass ich jemanden auf der Strasse nicht erkennen kann. Bei einem Sehbehinderten ist das nie so sicher...
    Oder in der Teenager Zeit, ja nicht in der peinlichen Situation zu sein, eine Stufe nicht zu sehen und dann gleich so richtig in die partiyhineinplatzen! (... nämlich auf der Nase) Diese Schmach glaube würde ich nicht mehrertragen wollen. vorallem sieht das erstens doof aus, zweitens, helfen die umstehenden und das ist ja auch schon peinlic, manhat den gewünschten auftritt verpatzt und drittens wissen alle dass du ev. nicht so gut siehst oder einfach etwas tolpatschig bist. Der"Marktwert" für das andere Geschlecht ist deiner Ansicht nach gesunken...
    Mit einem weissen Stock ist das sicher auch peinlich, aber längst nicht so wie als sehbehindert. Dort bist du ev. wirklich selber schuld! du hättest die Stufe mit dem Stock sehenkönnen.
    Als Blinder kannst du die Energie und konzentration viel besserzentralisieren. Du kannst die Energie, die dann gegenüber einer Sehbehinderung gewinnbringender ist für andere Dinge einsetzen.
    Wie etwa mehr lernen oder Freizeit oder...
    Mir ging es wirklich so. Als ich erneut mit der Lehrerausbildung begann. Klar, ist einiges auch als blinder etwas schwieriger und auch dort wird konzentration benötigt. Wie etwa den ganzen Tag in der Stadt flanieren und zu wissen, wo man ist. Also stets die orientierung haben. Oder etwa in der mathematik mit Brüchen zu technen. Diese müssen alle im Word dargestellt werden und mit Schregstirichen und Klammern darsstellen.
    Aber unter dem Strich würde ich von mir aus sagen, dass es angenehmer ist. Abgesehen von der Hilfe die man im Sport oder ev. im Alltag und Beruf benötigt wird.
    Aber dies kann auch entlasten. Als sehbehinderter will man ja alles selber machen.

    ich hoffe, liebe Manom, dass du etwas erkennen kannst warum ich sage, als blinder habe ich das leben besser im Griff gehabt.
    Allgemein, kann ich auch sagen, dass ich eben als Blinder, wohl besser wusste, was ich will und mich auch besser darauf konzentrieren konnte. Vielleicht war ich auch einfach reiffer.

    Den Glaukom-Kinder-Tag überlege ich mir noch. Ich schaue ihn noch mit meiner Agenda an. Diese Woche oder nächste Woche, hoffe ich, dass die Wettkämpfe etwas terminlich gesetzt sind.

    Liebe Grüsse
    Lukas / Jumper
    Infos übriges auch auf:
    http://www.lukas-hendry.ch

    Liebe Eltern von Glaukomkindern

    Ich bin ein älteres "Glaukomkind" aus der Schweiz. Ich bin 32 Jahre alt, blind, und bin mit der Krankheit riger Syndrom beehrt worden...
    Blind bin ich seit 9 Jahren. dies vorallem wegen den vielen Augendruckoperationen, die ich über mich ergehen lassen musste. Dies tönt jetzt ev. etwas hart. Aber für mich waren die Operationen eher eine Erlösung von den Kopfschmerzen und Übelkeiten. Zudem fand den ganzen Operationsablauf spannend.
    Da die Ärzte oft hinter die Hornhaut mussten, schnitten sie jedesmal einen kleinen Spalt ein. Dieser wuchs logischerweise wieder zusammen und er bildete dann eine Narbe, der nicht sichtbar war, sofern er nicht im blickfeld lag. Jedoch war aber auch die Durchblutung der Hornhaut auch vermindert. Die Hornhaut bekam nach dem 20. Mal nicht mehr so viele Nährstoffe wie sie benötigte und somit blieb die Hornhaut grau.
    die Ärzte haben links mir auch schon mal die Hornhaut transplantiert, jedoch gab es dort eine leichte Abstossungsreaktion zudem ist eine Hornhauttransplantation ein erhöhtes Risiko für den Augendruckanstieg.
    Also lasse ich jetzt alles so wie es ist und ich bleibe blind. ich bin nicht unglücklich. Seit ich blind bin, habe ich mein Leben besser im Griff als zuvor.
    Ich bringe mein ganzes Pensum besser unter einen Hut...
    Ich bin seit 3 Jahren verheiratet, Familienvater von 2 süssen Kindern, arbeite 100% als Pastoralassistent und betreibe Leistungssport im Bereich Leichtathletik auf höchsten Niveau.
    Dies gibt mir auch gerade den Anlass, um hier eine Erfahrung über sportliche Aktivitäten als Glaukomkind weiterzugeben.
    In meiner ganzen Kindheit habe ich immer Sport betrieben. Sei es draussen in der Freizeit, beim Spielen im Quartier mit damals anderen Kindern oder in der Schule.
    Ich habe Ballspiele (Fussball, Völkerball, handball, usw.) gespielt. Ich fuhr und fahre Ski, Ich rannte und sprang. heute sogar noch viel mehr... Ich schwamm und schwimme immer noch.
    Was mir damals verboten wurde, war ein Kopfsprung ins Wasser, wegen dem Aufprall ins Wasser. Dies konnte ich auch logisch verstehen. Jedoch wie gesagt, all die anderen Aktivitäten führte ich voll aus, sofern es mein Sehvermögen zu liess.
    heute trainiere ich 5 bis 6 mal in der Woche und dort habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass sportliche Aktivität, wie etwa ein Ausgibiges joggen oder Training den Druck senken kann.
    Da ich Diesbezüglich sensibel bin, ich spühre einen Druckanstieg früh, kann ich mich dementsprechend auch gut verhalten oder früh genug den Augenarzt aufsuchen.
    Einmal vor dem Training bemerkte ich, dass der Augendruck etwas angestiegen ist, denn mein Kopf schmerzte ein bisschen, ging ich trotzdem ins Training. Das Training war sehr fordernd. Während dem Training merkte ich,wie der Augendruck wieder sank. Also der Druck war nicht enorm hoch. Ich schätze ihn etwa auf 25 Einheiten.
    Bei mir ist normal 16 - max 21/22.

    Ich wollte hier dieses Statement einfach mal deponieren, da mich meine Frau auch darum bat. Sie ist auch im Forum dabei.
    Mir ist völlig klar, dass es hier auch unterschiede gibt und keine Situation kann man verallgemeinern! Jedoch geht es hier um ein Erfahrungsaustausch und dies ist eben meine Erfahrung als mittlerweile erwachsenes Glaukomkind in bezug auf die sportlichen Aktivitäten.

    Liebe Grüsse

    Lukas