Hallo in die Runde !
Wir sind ganz neu hier (schön) und auch ganz neu im Thema (leider).
Vor 3 Tagen haben wir beim Augenarzt erfahren, dass unser Julian (geb. 30.10.2009) am "kongenitalen Glaukom" erkrankt ist. Angeborener "Grüner Star".
Wir hatten bis dahin keinerlei Ahnung, dass es bei Säuglingen so etwas geben kann.
Meine Frau und ich waren total geschockt.
Irgendwie hat sich schlagartig ein Gefühl der Hilflosigkeit, der Bodenlosigkeit eingestellt.
Unser kleiner Liebling, den alle wegen seiner wunderschönen Kulleraugen bewundert hatten, war in höchster Gefahr, sein noch junges Augenlicht zu verlieren. Jeder der ihn gesehen hat, hat das Gleiche gesagt: "wunderschöne große Augen". Darunter waren auch Leute, die berufsbedingt deutlich näher an medizinischen Themen dran sind als wir, u.a. Hebammen, eine Kinderkrankenschwester, ein Oberarzt. Nach einiger Recherche kommt man wohl immer wieder an der gleichen Stelle raus: es ist niemandem bewusst, dass der "Grüne Star" nicht nur ein Thema für alte Leute ist.
OK - so sind derzeit die Fakten und wir finden es enorm wichtig, dass dieser Zustand der "Ahnungslosigkeit" verändert werden muss. Auch bei Kinderärzten scheint hier ein Defizit zu bestehen, ich sage nur U-x Untersuchungen. Da fehlt das Thema komplett.
Der Fairness halber muss ich sagen, dass uns letztlich der Kinderarzt zum Augenarzt geschickt hat, jedoch ohne einen Hinweis auf die besondere Dringlichkeit. Leider. Denn in so einem Fall zählt ja jeder Tag, wie uns der Augenarzt und das Klinkpersonal erzählt haben.
Uns wurde beim Augenarzt eröffnet, dass wir sofort einen Termin mit der Augenklinik in Würzburg machen müssen. Gesagt - getan. Am selben Tag sind wir noch die 300 km nach Würzburg gefahren, nachdem wir per Telefon die terminlichen und organisatorischen Sachen geklärt hatten.
Nun war gestern morgen die "Rundum-Untersuchung und Vermessung" beider Augen. Das Ergebnis fiel derart aus, dass das linke Auge sofort operiert wurde. Bei der heutigen Nachuntersuchung sah das operierte Auge gut aus. Der nächste Schritt folgt dann am Montag mit der detaillierten Untersuchung, die dann wieder unter Narkose stattfinden wird. Im Rahmen dieser Narkose wird dann das zweite Auge operiert, wenn das erste weiterhin gut aussieht. Hoffentlich ist das so.
Jetzt, da wir nichts anderes mehr denken, als dass unser Liebling die OP-Strapazen mit einem erfolgreichen Ergebnis übersteht, kehrt langsam die Erkenntnis in unser Bewusstsein ein, dass nun einige Dinge in Zukunft anders laufen werden, als wir gedacht haben. Wir sind voller Hoffnung und Zuversicht, dass wir die Sache gemeinsam meistern werden und dass unser kleiner Schatz "mit einem blauen Auge" wegkommt.
Wir hoffen natürlich auch, dass es Gelegenheit gibt, sich mit anderen "Glaukom-Kindern" und deren Eltern auszutauschen und ggf. auch persönliche Bekanntschaften zu machen.
Also, wir freuen uns über jeden Kontakt, der Lust und Interesse hat, uns kennen zu lernen.
Wir sind zu viert ( 48 J., 42 J., 11J., 4 Mon.) und leben in einem kleinen Ort südlich von Landshut.
Drückt uns die Daumen ! Wir tun es auch für alle anderen, die mit dieser Krankheit leben.
Beste Grüße,
Anke & Peter