Ocudict - barrierefreies Wörterbuch

  • Hallo in die Runde,
    wer von euren Kindern hat Erfahrungen mit dem alternativen Wörterbuch Ocudict gemacht? Es ist noch nicht so lange auf dem Markt und müsste wie manch andere Hilfsmittel von der Krankenkasse getragen werden. Unsere Kasse hat den Antrag abgelehnt, weil zu teuer. Jetzt müssen wir nachweisen, dass meine Tochter mit den üblichen Vergrößerungen nicht vergleichbar gut arbeiten kann, und zwar an der Regelschule. Wir sind jetzt Mitglied im Blinden- und Sehbehindertenverband, um uns entsprechend rechtsanwaltlich vertreten zu lassen. Aber es ist alles kompliziert und langwierig. Vielleicht spielt die Kasse auch auf Zeit, denn meine Tochter bräuchte es jetzt. :S

    Wer hat Erfahrungen damit und kann Tipps geben?

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. ^^

  • Hallo!


    Da Ocudict das PONS-Schülerwörterbuch als Datengrundlage
    verwendet, ist es fachlich einwandfrei. Es liefert viele Zusatzinfos zu den
    Suchwörtern und sortiert diese in den Kontext ein. Es entscheidet sich also
    niemand für „leaf“, wenn es um „Blatt“ im Sinne von Papier geht. Die
    kostenlosen Wörterbücher aus dem Netzt leisten dies oft nicht. Mit solchen
    Billiglösungen haben sehbehinderte und Blinde Schülerinnen und Schüler einen
    klaren Nachteil.


    Neben der fachlichen Komponente ist aber auch noch wichtig,
    dass man mit den Freeware-Lösung oft die zulässige Stichwortzahl bei Prüfungen
    überschreitet. Das gilt ebenfalls für Online-Wörterbücher. Diese Idee kommt oft
    zuerst auf, aber das würde ja (neben dem ersten Problem) bedeuten, dass man
    Zugang zum Internet haben müsste. In einer Prüfung undenkbar.


    Meines Wissens ist Ocudict zur Zeit die einzige Lösung, die
    offline funktioniert, den Vorgaben für die Prüfungen entspricht und fachlich
    die gleichen Infos zur Verfügung stellt, wie sie sehende Schülerinnen und
    Schüler auch in der Printausgabe finden. In Bezug auf gleiche Chancen ist das
    nur fair.


    Über die Barrierefreiheit brauchen wir gar nicht reden, weil
    Ocudict ja speziell für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt wurde. Es
    hat eine integrierte Vergrößerung, farbliche Markierungen für verschiedene
    Eintragsarten und lässt sich auch mit JAWS auslesen (also Sprachausgabe und
    Braille-Zeile).


    Leider reagieren viele Kassen ob des Preises sehr zurückhaltend.
    Vielleicht hilft es, wenn die Englisch-Lehrkraft ein schriftliches Statement
    beifügt, das begründet, warum man keine billig Lösung aus dem Freeware-Bereich
    nutzen kann. Da können meine Punkte von oben ja eventuell helfen.


    Liebe Grüße,

    Clyro

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