David soll nächstes Jahr in die Schule, für etwaige Hilfsmittel muss Sonderpädagogischer Förderbedarf beantragt werden. Wir wissen noch gar nicht, ob er diese Hilfsmittel braucht, Lesegerät und Tafelkamera meiner Einschätzung nach bisher nicht. Bisher ist er in einem ganz normalen Kindergarten, kein Integrationsplatz. Die Erzieherin sagt, dass er wegen seiner Sehbehinderung (Nahvisus 50% auf einem Auge, anderes 0; Fernvisus bisher nicht festgestellt, aber deutlich schlechter) weder besonderer Zuwendung bedarf (außer den mittäglichen Augentropfen), sie auch nicht einfordert.
Vorgesehen ist eine evangelische Grundschule hier vor Ort, die Reformpädagogik betreibt, also viel Freiarbeit, 17 Kinder/Klasse. Nun dürfen die Pädagogen der Landesblindenschule, die ja Schüler an Regelschulen in unterschiedlichem Umfang mitbetreuen nur noch an diese Regelschulen gehen, für die Ersatzschulen müssen sie bezahlt werden, also ist der Antrag zwingend.
Nun wurde ich gefragt, ob ich mit David im Winter für eine Woche (die Schule ist 1,5 Fahrstunden weit weg) zum Testen zu kommen, das würde hier bei allen so gehandhabt. Meine spontane Antwort war eine Ablehnung, weil diese Woche entweder sehr uneffizient wäre, oder ein enormer Stress für ein 6-jähriges Kind bedeutet. Ich käme gerne für einen Tag. (Wie machen das auch Eltern mit Vollzeitarbeit?)
Die Erzieherin im KiGa sagte, dass sie das ausführliche Verfahren bei anderen behinderten Kindern (allerdings kennt sie keines mit einem optischen Knick) üblich sei, die Ergotherapeutin heute schüttelte den Kopf und machte erstmal den Osnabrücker Test zur Zahlbegriffsentwicklung, bei dem er - ohne Rücksichnahme auf sein Behinderung - in der oberen Norm abgeschnitten hat.
Ein Rest schlechtes Gewissen bleibt bei mir, deshalb die Frage: Wie lief das verfahren bei Euren Kindern ab?