überempfindliches Gehör?

  • Hallo Bianka,
    unter Vorstellungen sprachst du das Problem mit dem überempfindlichen Gehör bei Benni an.
    Das war bei Rene auch ganz extrem.
    Ich erinnere mich z.B. daran, dass wir nie mit ihm auf dem Bahnsteig stehen konnten, wenn ein Zug einrollte und abbremste. Rene hatte regelrecht Schmerzen. Beim Vorbeiziehen eines Spielmannszuges ebenfalls.
    Im Kindergarten ertrug er das Schreien der anderen Kinder nicht.
    Wurde es im Kindergarten oder in der Schule zu unruhig, saß Rene in der Ecke und hielt sich die Ohren zu.
    Damals erfuhren wir von einer Hörkur nach Tomatis. Obwohl wir anfangs davon nicht überzeugt waren und auch die hohen Kosten selbst tragen mussten, so hat es Rene doch geholfen. Seine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen ließ nach und er konnte damit sehr viel besser umgehen.

    Durch seine Augenprobleme, so sagte uns mal ein Arzt, wurde das Gehör vermutlich besser ausgebildet. Durch die zusätzlichen Wahrnehmungsstörungen, bei denen Geräusche ungefiltert ins Gehirn dringen und alles gleich wichtig machen, verstärkt sich das Problem noch. Es würde aber mit den Jahren besser werden.
    Wir sollten darauf achten, dass Rene in Klassenräumen unterrichtet wird, in denen ein Teppichboden ausliegt. Viele Schulen bieten so einen Raum an, wegen der besseren Schallabsorbation.

    Es verliert sich mit den Jahren...stimmt. Empfindlich bleibt er aber. Wenn ich heute mal etwas lauter werde, (nach tausend Wiederholungen ist das schon mal so :D ) hält er sich die Ohren zu. Hm...könnte natürlich auch daran liegen, dass er das, was ich von ihm will, nicht hören will 8o . Aber er sagt, mein Gebrülle tut ihm in den Ohren weh. Wird schon stimmen ;) .
    Mich würde jetzt interessieren, wie das bei den anderen Kindern ist.
    Kennt ihr diese Probleme auch? Und wenn ja, wie geht ihr damit um?
    Habt ihr dieses Problem schon mal irgendwo angesprochen? Welche Antworten bekamt ihr?
    LG
    Bettina

  • Hallo Bettina,

    das hört sich genauso an wie bei Benni ...
    Er mußte aufgrund der Überempfindlichkeit sogar die Gruppe bzw.KIGA wechseln !
    Es ging am Anfang garnicht . Er besuchte zuerst eine Kleingruppe in der 1 Junge ist mit geistiger Behinderung , und dieser sich nur durch schrille Schreie bemerkbarmachte. Zusätzlich keine Distanz zu den anderen Kindern wahren konnte. Der kleine kann ja nun wirklich nichts dafür.... Aber so leid es mir tat mußte ein Gruppenwechsel her.Benni hatte morgens nämlich schon Angst dorthin zu gehen und lief den ganzen Tag mit den Händen auf den Ohren herum und Weinte . Ganze 7 Std !!!! Ein Horror für meinen Sohn . Nun ist er in einer anderem Gruppe - dort hat er sich mit der Zeit an einen " normalen " Lärmpegel gewöht . Er hat nun auch nur noch in größeren lauten Gruppen Probleme. Es ist also schon besser geworden.Unser Ohrenarzt sagte auch , das es daran liegt , daß das Hören besser ausgebildet ist , da er nicht so gut sieht 6% !
    Nun ist er schon robuster geworden. Von dieser Tomatis Therapie habe ich auch gehört . Hatte uns Benni´s Logopädin drauf angesprochen. Aber es ist je mehr Verstand er entwickelt :D - umso besser geworden. Er zieht sich dann eher zurück !
    Laternelaufen mit Spielmannszug, Kino,Jahrmarkt ...alles nicht sein Ding . Auch Schwimmbäder sind ihm ein Graus . Aungst vor dem Wasser und dann hallt es auch noch so ! Hundegebell und Geschirrgeklapper kommt auf die Frequenz an . Mal ja mal nein ! Von Ohrenstöpsel hat man uns abgeraten , da dann auch die wichtigen INFO´S gedämpft werden.... Und manchmal soll er ja auch hören :D !
    Wo seid ihr mit den Augen in Behandlung ? Bei dir steht im Profil : Hoher Norden ! Wir sind mit Benni in Kiel ! und werden auch von Schleswig betreut ( Förderung ) .
    Liebe Grüße
    Bianka

  • Hallo ihr Lieben,
    das ist ja interessant, meine Josephine hält sich auch immer die Ohren zu, wenn es etwas laut ist. Wenn Autos vorbeifahren, überhaupt sie ist auch sehr Lärmempfindlich.
    Komischerweise ist sie aber auch sehr Geruchsempfindlich, mir hat man auch schon gesagt, daß bei Blinden und Sehbehinderten die anderen Sinne stärker ausgebildet sind.
    Deshalb haben sie meistens die Begabung ein Musikinstrument besser zu lernen.
    L.G.Helga =)

  • Hallo,

    unser S. hat auch ein feineres Gehör als unsereins.

    Und das ist mir besonders aufgefallen.

    Wenn mein Mann mit dem Auto von der Arbeit kommt, hört er ihn von weitem und kann das Motorgeräusch von anderen Autos unterscheiden.

    Ich nasche ganz gerne mal heimlich Schokolade. Aber S. ertappt mich immer dabei und hört das Papier knistern, obwohl er sich zwei Zimmer weiter aufhält.

    Aber wenn ich ihn rufe, dann hört er manchmal ganz schlecht!!! Ist das nicht komisch?

    Viele Grüße

    Ute

  • Hallo Ute,
    ich mußte jetzt schmunzeln, weil ich das auch kenne. Alles was sie nicht hören soll, hört sie. Man kann wirklich nichts heimlich machen, aber wenn man sie ruft, dann hören sie nicht.
    Is ja logisch, könnte ja sein das man der Mama irgendwas helfen soll oder so. Außerdem will man ja beim spielen nicht gestört werden.
    Da sind die Kleinen wirklich alle gleich.
    L.G.Helga
    :D :D

  • :D

    Hallo, ihr Lieben,

    es sind wirklich alle gleich, wie beruhigend.

    Ich nenne das immer "Selektives Hören" und das hat auch meine Große und deren Augen sind völlig okay... :D

  • :D Selektives Hören.....jaaaa, stimmt !!! Und das Selektieren klappt immer hervorragend. Vielleicht sollte ich mir das auch mal wieder
    angewöhnen ;) .

    Ist schon richtig. Dass bei Störung oder Ausfall eines Sinnesorgans die anderen Sinne sich besser ausbilden, hab ich ja eigentlich auch schon einige Male gehört. Frage mich gerade, warum ich immer so lange brauche, um den Zusammenhang zu unserer Sehbehinderung zu erkennen?! :rolleyes: 8) Es stellte sich mir außerdem die Frage, ob es immer in den schmerzhaften Bereich geht. Aber wie ich sehe, geht es vielen so. Ist dann doch sehr beruhigend. Scheint also nicht so unnormal zu sein. =)

    @ Bianka:
    Ich komme auch aus Ostholstein. Bis vor ein paar Jahren wurde Rene in Kiel behandelt. Dort wurde er als Säugling auch erfolgreich operiert. Als vor 4 Jahren der Druck plötzlich wieder anstieg, konnte man uns dort leider nicht weiter helfen und verwies uns nach Würzburg.
    Zwei Damen von Schleswig waren auch schon bei uns zu Hause und testeten Rene. Eine weitere Betreuung braucht er zur Zeit nicht, allerdings gab es ein Schreiben für die Schule, auf welches ich mich hin und wieder mal berufen muss. Lehrer können halt nicht immer in Renes Akten schauen. Verstehe ich !

    LG

  • Hallo an alle,

    ich dachte auch, Tim sei geräuschempfindlicher als unsere "Große". Mittlerweile glaube ich das nicht mehr. Er hört glaube ich nicht besser, aber er ist schreckhafter.
    Nicole sagt genausooft :" Es ist mir zu laut!" Tim erschrickt und kommt zu mir gelaufen. Nicole hat das vor 2 Jahren (im gleichen Alter wie Tim jetzt ist) auch getan. Nur nicht so oft.
    Vielleicht hat er einfach mehr Angst, weil er eben nicht alles so gut sieht und daher nicht zuordnen kann.

    Und hören wollen, tun sie natürlich beide nicht, wenn es um unangenehme Dinge geht.Wie alle Kinder nehme ich an.

    Da Tim ja wohl noch gut sieht, ist es bei uns sicher anders als bei vielen von Euch, wo die Kleinen ja deutlich schlechter sehen.
    Aber wie immer wissen sich die Kinder zu helfen.


    Viele liebe Grüße
    Bettina

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